Mit Herz und Erfahrung: Die Arbeit als Leitung im Kreißsaal
Sie ist diejenige, die in den Wittener Kreißsälen die Fäden in der Hand hält: Sabine Morali hat über 30 Jahre lang Berufserfahrung als Hebamme. 2017 kam sie als stellvertretende Leitung in das Marien Hospital Witten und ist dort mittlerweile seit einigen Jahren als Leitung des Kreißsaal tätig.
Von der großen Familie zur erfahrenen Hebamme
Der Wunsch Hebamme zu werden kam bei Sabine Morali durch ihre große Familie. Mit sechs älteren Geschwistern und vielen Nichten und Neffen hatte die gebürtige Sauerländerin schon früh Kontakt zu Hebammen und Geburten. „Ich fand immer besonders spannend, als die Hebamme zu uns nachhause kam“, erklärt Sabine Morali. Ihre Ausbildung hat die Sauerländerin 1986 in Paderborn gemacht und arbeitete danach fast 27 Jahre in ihrer Heimatstadt Menden als Hebamme. Als die geburtshilfliche Station wegen Geburtenmangel schließen musste, begann ein neuer Abschnitt in ihrem Berufsleben. Sie bewarb sich als stellvertretende Leitung im Marien Hospital Witten und kam so in die St. Elisabeth Gruppe
Von der kleinen in die große Geburtshilfe
„Die Arbeit hier im Marien Hospital Witten war zunächst eine kleine Umstellung“, erinnert sich die Hebamme. Sie hatte viele Jahre in einer kleinen Geburtshilfe gearbeitet und dort Geburten oft alleine betreut. Nun war sie Teil eines viel größeren Teams in einem Haus mit vielen Geburten. Aktuell besteht das Team in Witten zum Beispiel aus 40 aktiven Hebammen, die bis zu 3000 Geburten im Jahr betreuen. Den Erfahrungsschatz dieses großen Teams schätzt sie sehr: „Ich finde es besonders schön zu sehen, wie die Kolleginnen arbeiten. Jede Hebamme, egal wie viel Berufserfahrung, hat eine ganz eigene Art und man kann viel voneinander lernen“, erklärt Sabine Morali.
Als Perinatalzentrum Level 1 betreut die Geburtshilfe des Marien Hospital Witten auch extreme Frühgeburten sowie Risiko- und Mehrlingsschwangerschaften. Da erlebt man schon einiges. Sabine Morali erzählt, dass es auch für die Hebamme schön ist, die Sicherheit zu haben, dass der Kinderarzt und die Kinderklinik auf der gleichen Etage arbeiten und sofort vor Ort sind, wenn sie gerufen werden müssen. „Früher habe ich gut 20 Minuten auf den Kinderarzt gewartet“, so die Hebamme. Aber auch heute gibt es noch Situationen, die mal unruhig werden können. Dann ist es wichtig, dass Ruhe bewahrt wird, um die werdenden Eltern und besonders die Mutter gut zu betreuen.
Zwischen Routine und Individualität: Der Alltag einer Hebamme
Im Kreißsaal ist kein Tag wie der andere. Daher ist es nicht wirklich möglich diesen vorauszuplanen. Dennoch gibt es Richtlinien und feste Standards, die eingehalten werden müssen. Zum Beispiel, wenn eine werdende Mutter zu einem geplanten Kaiserschnitt kommt, ein CTG geschrieben wird oder eine Geburt eingeleitet wird, werden gewisse Routinen und Leitlinien angewandt. Bei einer natürlichen Geburt gibt es mehr Spielraum in der Betreuung und Begleitung, da jede Geburt einzigartig ist und jede Frau unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse hat. „Als Leitung des Kreißsaals ist es meine Aufgabe, dass ich darauf achte, dass diese Richtlinien eingehalten werden“, so Sabine Morali. Dies bedeutet, dass sie mit allen anwesenden Berufsgruppen im Kreissaal oft in den Austausch gehen muss. „Ja, dazu gehört auch, die verschiedenen Charaktere in Einklang zu bringen“, lacht die Hebamme.
Ein gut eingespieltes Team
Kommunikation ist auch in der Geburtshilfe das A und O. Zum Glück läuft das im Marien Hospital Witten sehr gut, denn es gibt immer feste Ansprechpartner und Telefonnummern, die man in bestimmten Fällen anruft. Teamarbeit und gute Stimmung sind da enorm wichtig, da an viele Dinge werden muss. „Wir helfen und unterstützen uns gegenseitig im Haus, da legen wir großen Wert drauf“, so Sabine Morali.
Hebammen brauchen eine starke Persönlichkeit
„Der Beruf Hebamme ist immer spannend und nie langweilig - selbst nach 35 Jahren gibt es immer noch Situationen, die einen überraschen“, so Sabine Morali. Als Hebamme braucht man eine starke Persönlichkeit und viel Einfühlungsvermögen. Man muss die Wünsche der Mütter respektieren, aber sie gleichzeitig auch anleiten können. „Es geht immer um die gebärdende Frau, nicht um uns, man muss sich auch zurücknehmen können“, so die Hebamme.
Sabine Morali freut sich auf die kommenden Jahre im Marien Hospital Witten und hofft, dass das Team weiterhin mit so engagierten Hebammen besetzt bleibt. Gespannt ist Sie, wenn ab Sommer nur noch Hebammen-Studierende auf das Team stoßen werden.
Auch für junge Hebammen bietet das Arbeit im Marien Hospital Witten viele Vorteile: Für Sabine Morali ist klar, als Hebamme in Witten kann man mit der Sicherheit der Kinderklinik Erfahrungen sammeln und viele Geburten miterleben. Alles mit einem tollen Team, das einem zur Seite steht und von Anfang an begleitet.