80 über Nacht
Sandy Nawrath und Tim Böcker absolvierten in der St. Elisabeth Gruppe die dreijährige Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege. Durch ihre Praxiseinsätze, die Teil der Ausbildung sind, haben beide viel Kontakt zu älteren und kranken Menschen. Empathie ist dabei ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit. Manchmal ist es aber gar nicht so einfach, nachvollziehen zu können, welche Tätigkeiten für einen älteren Menschen herausfordernd sind. Um sich noch besser in die Lage ihrer Patienten versetzen zu können, nahmen die beiden Auszubildenden an einem Experiment teil.
Simulation am eigenen Körper
Um zu testen, wie es sich anfühlt, zu altern, zogen Sandy Nawrath und Tim Böcker einen sogenannten Alterssimulationsanzug an. Dieser besteht aus verschiedenen Elementen und ermöglicht, altersbedingte Einschränkungen am eigenen Körper zu spüren. Durch das Tragen einer schweren Weste kann die nachlassende Kraft im Alter und die zunehmende körperliche Belastung nachempfunden werden. Die Beweglichkeit ist durch Bandagen an den Gelenken eingeschränkt. Zusätzlich wird auch das Sehen durch eine Spezialbrille und die Geräuschempfindung durch Ohrstöpsel und einen Gehörschutz gemindert. Anhand verschiedener Aufgaben, erfuhren die Auszubildenden so am eigenen Körper, welche Einschränkungen das Alter so mit sich bringt.
Fazit nach dem Selbstversuch
Sowohl Sandy Nawrath als auch Tim Böcker empfehlen jedem, sich mit Hilfe eines Altersanzuges in die Situation älterer Menschen hineinzuversetzen, wenn sich die Möglichkeit bietet. „Der Selbstversuch hat uns gezeigt, wieso manche Tätigkeiten älteren Menschen schwerfallen und wie dies den Tagesablauf beeinflussen kann“, erzählt der ehemalige Auszubildende. Diese Erfahrungen können sie nun in ihren Berufsalltag in der Pflege miteinfließen lassen. „Ein Verständnis für ältere Menschen ist in der Pflege sehr wichtig. So ein Experiment hilft dabei, sich noch besser in Patienten hineinversetzen zu können“, betont Sandy Nawrath.