Die zentrale Aufgabe eines Krankenhauses ist die Versorgung der Patienten – dafür geben Pflegekräfte jeden Tag alles. Aber hinter dieser Arbeit steckt auch eine Menge Organisation. Die übernimmt die Pflegedienstleitung. Sie ist Ansprechpartner für alle Anliegen rund um die pflegerische Versorgung, wie zum Beispiel die Koordinierung von Fort- und Weiterbildungen. Andreas Kowalski, stellvertretenden Gesamtpflegedienstleitung der St. Elisabeth Gruppe und Pflegedienstleitung des St. Anna Hospital Herne, stellt seinen Beruf vor und zeigt, wie vielfältig dieser ist.
Andreas Kowalski ist im Pflegedienst der St. Elisabeth Gruppe als Pflegerische Leitung für das St. Anna Hospital Herne zuständig. Dort betreut er die Mitarbeiter der Pflege vor Ort und ist unter anderem verantwortlich für das Organisieren von Diensten und die Personalentwicklung. Durch seine eigene berufliche Laufbahn kennt Andreas Kowalski die Pflege aus unterschiedlichen Perspektiven, das hilft ihm bei seiner täglichen Arbeit.
Von der Pflege, über die Stationsleitung, zur Pflegedienstleitung: Karriere in der St. Elisabeth Gruppe
Für einen Beruf in der Pflege entschied sich Andreas Kowalski vor allem wegen der Entwicklungsmöglichkeiten. Teil der Gruppe ist er nämlich schon seit 2006: Nachdem er seine Ausbildung zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger im Marien Hospital Herne abgeschlossen hatte, arbeitete er dort zunächst auf der Intensivstation. Neben dem Beruf absolvierte er zusätzlich noch ein Studium im Bereich Sozial- und Gesundheitsökonomie und war im Anschluss vier Jahre als Stationsleiter tätig, bevor er zunächst Mitarbeiter der Gesamtpflegedienstleitung wurde und dann die Pflegedienstleitung im St. Anna Hospital Herne übernahm. Außerdem ist er stellvertretenden Gesamtpflegedienstleitung der St. Elisabeth Gruppe. „Die Pflegedienstleitung ist deshalb so wichtig, weil sie die Rahmenbedingungen für die tägliche Arbeit des Pflegepersonals schafft, um die uns anvertrauten Patienten bestmöglich zu versorgen“, erklärt Kowalski. Diese Rahmenbedingungen umfassen ganz verschiedene Bereiche.
Arbeitszeitmanagement: Organisation ist das A und O
Ein Aufgabenbereich der Pflegedienstleitung ist die Koordination von Arbeitszeiten, damit stets ausreichend Pflegekräfte auf den Stationen im Einsatz sind. Das St. Anna Hospital hat insgesamt 16 Stationen, die betreut werden müssen. „Um jeder Zeit eine optimale Patientenversorgung zu gewährleisten, müssen Dienste koordiniert und Ausfälle ersetzt werden“, erklärt der 34-Jährige. Dafür steht er immer im direkten Austausch mit den jeweiligen Stationsleitungen.
Personalmanagement: Von der Einstellung bis zur Rente
Die Pflegedienstleitung kümmert sich aber nicht nur um die Organisation von Diensten, sondern betreut Mitarbeiter der Pflege über den gesamten Zeitraum ihrer Tätigkeit in der St. Elisabeth Gruppe hinweg. Sie ist zusammen mit der Personalabteilung zuständig für den Einstellungsprozess neuer Mitarbeiter. „Wir führen die Bewerbungsgespräche, um eine qualifizierte Auswahl treffen zu können, wer für bestimmte Positionen geeignet ist “, so Andreas Kowalski. Einmal im Unternehmen, gibt es natürlich noch weitere Änderungen, die das Leben so mit sich bringt. Die Pflegedienstleitung ist beispielsweise auch dafür zuständig Elternzeiten abzustimmen oder die Formalitäten rund um Renteneintritte oder Kündigungen zu koordinieren.
Personalentwicklung: Man lernt nie aus
Für die Qualität der Pflege ist aber vor allem eines entscheidend: die Personalentwicklung. Die Pflegedienstleitung muss sicherstellen, dass immer eine ausreichende Anzahl an gut qualifizierten Pflegekräften an der richtigen Stelle zur Verfügung steht. Zum einen müssen dafür Mitarbeiter entsprechend weitergebildet werden, zum anderen müssen ausgeschiedene Mitarbeiter, die über bestimmte Qualifikationen verfügt haben, ersetzt werden. „Die Tatsache, dass wir unternehmensintern über ein reichhaltiges und qualitativ gutes Angebot an Fort- und Weiterbildungen verfügen, ist hier natürlich hilfreich“, berichtet der Herner. „Damit Qualitätsstandards gewährleistet werden können, findet eine enge Absprache mit den Stationsleitungen statt, um die Mitarbeiter je nach Interesse und Bedarf weiterzubilden“, erläutert er. So entwickeln sich die Pflegeteams kontinuierlich weiter.
Schnittstellenmanagement: Zwischen Pflegedienst, Verwaltung und Ärzten
Wenn Prozesse verändert werden müssen, sind oftmals Absprachen zwischen verschiedenen Bereichen notwendig. „Neue medizinische Behandlungsmethoden benötigen zum Beispiel speziell geschultes Pflegepersonal“, berichtet der 34-Jährige. „Die Kommunikation mit der Verwaltung oder dem ärztlichen Dienst übernehmen wir dann, damit keine Einzelabsprachen zwischen den Bereichen stattfinden müssen“, erklärt er weiter. Die Pflegedienstleitung fungiert so als Schnittstelle, sammelt Informationen und erarbeitet neue Prozesse in Abstimmung mit den betroffenen Bereichen. Andreas Kowalski kennt sowohl die Abläufe auf der Station als auch die Verantwortung, die eine Stationsleitung mit sich bringt, aus eigener Erfahrung. Daher weiß er, welche Herausforderungen entstehen können und hat stets ein offenes Ohr dafür. „Mir persönlich ist es wichtig vor Ort zu sein“, betont er. Das sei zwar im Arbeitsalltag nicht immer möglich, aber eine Herausforderung, der er sich gerne stellt.