Am 02. März 2020 starteten 128 angehende Pflegekräfte in die damals ganz neue generalistische Pflegeausbildung in der St. Elisabeth Gruppe. Einer von ihnen ist Cedric Rasche aus Herne. Sein erstes Ausbildungsjahr ist vorbei, Zeit für ein Zwischenfazit: Wie gefällt es ihm bis jetzt? Was war durch Corona anders? Und was ist eigentlich das Besondere an der „neuen“ Ausbildung? Der 19-Jährige schaut zurück auf ein spannendes erstes Ausbildungsjahr.
2020 war ein Jahr mit vielen Neuerungen – aber nicht nur im Zusammenhang mit Corona. Auch im Rahmen der Pflegeausbildung gab es eine große Veränderung. Anstelle von bisher drei Ausbildungen in der Gesundheits- und Krankenpflege, der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und der Altenpflege, trat die neue generalistische Pflegeausbildung. Cedric Rasche gehört zum ersten Jahrgang in der St. Elisabeth Gruppe, der diese neue Ausbildung macht. „Als ich mich beworben habe, war es für mich zunächst nicht so wichtig, dass es eine neue Ausbildungsform gab. Ich wollte einfach unbedingt eine Ausbildung in der Pflege machen“, erzählt er. Schon während seiner Schulzeit machte er verschiedene Praktika in diesem Bereich, unter anderem auch im Marien Hospital Herne. Dort gefiel es ihm so gut, dass er sich nach dem Schulabschluss um eine Ausbildung zur Pflegefachkraft in der St. Elisabeth Gruppe bewarb. Der Start Richtung Traumberuf verlief dann aber etwas holpriger als gedacht.
Aufgrund der Corona-Pandemie fand der Unterricht nicht am Campus, sondern nur am heimischen Schreibtisch statt.
Beim Ausbildungsstart am Campus der St. Elisabeth Gruppe wurden er und die anderen 127 angehenden Pflegekräfte noch offiziell von der Schulleitung begrüßt und konnten ihre Dozenten und Mit-Auszubildenden persönlich kennenlernen. Danach folgte leider vorerst die Vollbremsung: Durch die Corona-Pandemie mussten die Auszubildenden an den heimischen Schreibtisch, um von dort aus zu lernen. „Das war erst einmal ein kleiner Rückschlag, da ich mich sehr auf den Ausbildungsstart am Campus gefreut hatte“, berichtet Cedric Rasche. Und auch die Umstellung auf den Unterricht aus der Ferne fiel ihm zu Beginn nicht so leicht. „Das war schon eine sehr ungewohnte Situation, alleine von zuhause aus zu lernen. Einige Themen waren nicht so leicht zu verstehen, aber die Dozenten haben sich große Mühe gegeben, um uns zu helfen“, erzählt der Herner. Ganz zuhause bleiben mussten die Auszubildenden allerdings nicht, denn ihre Praxiseinsätze vor Ort konnten stattfinden.
Vor Ausbruch der Corona-Pandemie wurden die 128 angehenden Pflegekräfte, unter ihnen Cedric Rasche (grüner Kreis), beim Ausbildungsstart noch offiziell begrüßt.
Bei der generalistischen Pflegeausbildung betreuen die Auszubildenden während ihrer Praxiseinsätze Menschen jeden Alters – vom Säugling bis zum Senior. Durch die verschiedenen Einsatzorte können die angehenden Pflegekräfte dann für sich herausfinden, welche Bereiche ihnen gefallen und wo sie später gerne arbeiten würden. Auch Cedric Rasche konnte in seinem ersten Ausbildungsjahr viele, teilweise ganz unterschiedliche Erfahrungen sammeln. So war er unter anderem in der Senioreneinrichtung St. Elisabeth Stift und auf einer orthopädischen Station im St. Anna Hospital Herne. „Ich finde es toll, dass wir bei unseren Praxiseinsätzen nicht nur mit kranken Menschen arbeiten, sondern zum Beispiel auch Senioren betreuen“, betont Cedric Rasche. „Aufgrund von Corona waren viele Bewohner im Seniorenheim einsam. Um sie aufzumuntern, haben wir viel mit ihnen gesprochen und gespielt. Das war noch mal ein ganz anderer Arbeitsalltag als im Krankenhaus und eine sehr intensive Erfahrung.“ Seine Zukunft sieht der 19-Jährige aber trotzdem eher im Krankenhaus. „Nach meinen ersten Praxiseinsätzen habe ich gemerkt, dass ich später gerne im Krankenhaus arbeiten möchte. Ich finde die Aufgaben dort sehr abwechslungsreich und jeder Tag bringt etwas Neues. Das gefällt mir.“
In welchem Bereich im Krankenhaus er nach der Ausbildung gerne arbeiten würde? Da ist sich Cedric Rasche noch nicht ganz sicher. Kein Problem bei der neuen generalistischen Ausbildungsform. Wenn er in seinem dritten Ausbildungsjahr den europaweit anerkannten Abschluss zum Pflegefachmann wählt, kann er zukünftig in jedem Bereich der Pflege arbeiten – auch mit Senioren und Kindern. Er hat aber auch die Möglichkeit, sich auf einen dieser Bereiche zu spezialisieren und den gesonderten Abschluss zum Altenpfleger bzw. Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger zu wählen. „Im Nachhinein bin ich froh, dass ich nicht schon vor Beginn meiner Ausbildung diese Entscheidung treffen musste. Durch meine Praxiseinsätze habe ich noch einmal einen ganz neuen Einblick in die Pflege bekommen. Man kauft also nicht gleich die Katze im Sack – wie man so schön sagt“, schmunzelt Cedric Rasche. Das Türchen möchte sich der 19-Jährige also gerne noch offenhalten. „Bevor ich mich entscheide, welcher Bereich für mich in Frage kommt, möchte ich gerne noch meinen Einsatz in der Kinder- und Jugendpflege abwarten.“
„Ich bin sehr zufrieden mit meinem ersten Ausbildungsjahr“, sagt Cedric Rasche mit einem großen Lächeln. Sein erstes Jahr sei vor allem durch eines geprägt gewesen: Viele neue Eindrücke, hilfsbereite Kollegen und nette Patienten, durch die er viel lernen konnte. „Ich finde, wer eine Ausbildung in der Pflege macht, lernt nicht nur für seinen späteren Beruf, sondern auch fürs Leben“, betont der 19-Jährige. „Nach dem ersten Jahr kann ich sagen: Ich freue mich auf alles, was noch kommt.“
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