Er ist ein Exot in seinem Berufsfeld: Felix Bretschneider wird Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger in der St. Elisabeth Gruppe. Damit ist der 29-Jährige, der sich aktuell im 3. Ausbildungsjahr befindet, einer der wenigen Männer, die sich für diesen Beruf entschieden haben.
Der Wunsch, beruflich mit Kindern zu arbeiten, stand für den Dattelner schon länger fest. „Mein Bruder ist Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger und hat anschließend Medizin studiert. Aufgrund seiner Erfahrungen hatte ich schon erste Einblicke in den Pflegeberuf. Der Vorteil gegenüber zum Beispiel dem Beruf als Erzieher ist, dass man mit Kindern aller Altersklassen arbeitet und nicht nur mit ausschließlich sehr jungen Kindern.”
Mit Unterstützung einer Praxisanleiterin errechnet der Auszubildende zunächst die richtige Dosierung eines benötigten Medikamentes.
Während der Ausbildung hat der angehende Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger schon verschiedene Praxiseinsätze absolviert, u. a. in der Geriatrie, Neurologie, Orthopädie und im Rheumazentrum Ruhrgebiet. Gut gefallen hat ihm sein Einsatz in der zentralen Notaufnahme des Marien Hospital Witten: „In der zentralen Notaufnahme ist immer etwas los. Ich komme gut damit zurecht, wenn es mal stressig ist. Dafür lerne ich in diesen Situationen sehr viel. Für mich war es dort daher spannend und lehrreich.”
Ein weiterer Einsatz ist ihm ebenfalls sehr gut in Erinnerung geblieben: die Kinderintensivstation. Für ihn war es der erste Einsatz auf einer Station, auf der nur Kinder versorgt werden. Auf dieser Station werden viele Früh- und Neugeborene behandelt, die nach der Geburt besondere Unterstützung benötigen. „Vor diesem Einsatz hatte ich Respekt, doch die Angst wurde mir schnell genommen“, berichtet der Auszubildende. So lernte er während seiner Praxisphase ein breites Spektrum von kindlichen Krankheitsbildern kennen.
Das benötigte Medikament wird aufgezogen.
Besonders interessant war für ihn der Einsatz in einem sogenannten Überwachungszimmer der Kinderintensivstation. Hier werden Kinder intensiv betreut, die auf eine Beatmung angewiesen sind. „An meinem ersten Tag auf der Station habe ich den Wunsch geäußert, die Arbeit in diesem Bereich kennenzulernen und direkt am nächsten Tag erhielt ich unter Anleitung die Möglichkeit dazu“, erinnert sich Felix Bretschneider. Auch die sogenannte Vier-Hand-Pflege war dabei Teil seiner Aufgaben. Hierbei arbeiten zwei Pflegekräfte gemeinsam an einem Inkubator, in dem ein Baby liegt. Das Kind wird hierbei von zwei Seiten durch die Eingriffsöffnungen des Inkubators versorgt.
Jetzt, nach seinem Einsatz schaut er zufrieden zurück: „Der Einsatz hat sich für mich sehr gelohnt, ich habe viel dazugelernt und an Sicherheit gewonnen. Die Arbeit mit den Kindern hat mir viel Freude bereitet.“
Felix Bretschneider übt die sogenannte Vier-Hand-Pflege am Inkubator gemeinsam mit einer examinierten Pflegekraft.
Die Entscheidung für diesen Beruf hat Felix Bretschneider bis jetzt nicht bereut. „Wenn man sozial veranlagt ist, ist die Pflege ein sehr schöner, erfüllender Beruf. Ich gehe abends oft mit guten Eindrücken nach Hause. Zudem ist die Arbeit nicht so monoton wie ein Bürojob, es passiert immer etwas Neues.” Nun freut er sich auf seine weiteren Einsätze, die er noch im Laufe seiner Ausbildung absolvieren wird. „Ich bin sehr gespannt auf die Eindrücke, die ich noch sammeln werde. Die Ausbildung dauert ja noch ein bisschen und es warten noch viele Erfahrungen, ich möchte mir bis zum Ende offenhalten, in welchem Bereich ich später arbeiten möchte.”
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