Handgefertigt von einer ehemaligen Mitarbeiterin des Marien Hospital Witten kommen die herzförmigen Kissen zu den Krebspatientinnen im Brustzentrum Witten: Sie sollen dabei helfen, die Schmerzen der Narben und Spannungen nach der Operation zu lindern und zudem auch ein treuer Begleiter für die Patientinnen – über den Aufenthalt im Krankenhaus hinaus – sein.
Brustkrebs ist mit etwa 30 Prozent aller Krebsfälle die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. In vielen Fällen ist eine Brustkrebserkrankung gut behandelbar. Oft schließt sich eine Operation der Brust an die Diagnose an. Im Brustzentrum des Marien Hospital Witten bekommen Patientinnen nach einer Brust-OP ein Herzkissen auf das Krankenhausbett gelegt. Genäht werden die Kissen überwiegend von Anke Böckmann, einer ehemaligen Mitarbeiterin des Marien Hospital Witten. Die Idee, selber Herzkissen zu nähen, kam der Bochumerin während ihrer Zeit bei der Tumordokumentation im Brustzentrum Witten – hier sah sie die handgefertigten Geschenke für die Patientinnen zum ersten Mal. Mittlerweile näht sie jährlich mehrere hundert Kissen für die Station.
Die spezielle Form der Herzkissen
Die mit Watte gefüllten und herzförmig genähten Kissen werden nach der Operation unter den Arm geklemmt, um nach dem Eingriff zur Entlastung der Wunde beizutragen. So lindern die Kissen die Schmerzen und Spannungen der Narben. Genauso dienen sie den Patientinnen als ein emotionaler Begleiter, oft noch lange nach überstandener OP. „Die doppelte Funktion der Herzkissen ist für die Patientinnen von großer emotionaler Bedeutung, die man spüren kann, wenn man mit den betroffenen Frauen ins Gespräch kommt“, betont Anke Böckmann. „Ich bekomme jedes Mal Gänsehaut, wenn ich die Patientinnen mit einem meiner Herzkissen sehe“, erklärt Anke Böckmann.
Die handgefertigten Herzkissen werden der Station im Brustzentrum Witten gespendet. Auch auf Patientinnenveranstaltungen des Marien Hospital Witten macht Anke Böckmann auf ihre Aktion aufmerksam. Gemeinsam mit dem Pink Patrol Projekt, einer Initiative ehemaliger Brustkrebspatientinnen aus der Region, hat sie in diesem Jahr einen Nähnachmittag veranstaltet, um einige der benötigten Kissen für das Brustzentrum Witten anzufertigen und sich mit den ehemaligen Patientinnen auszutauschen.
„Die Geste mit den Herzkissen ist gerade bei dem sensiblen Thema einer Operation im Rahmen einer Brustkrebserkrankung sehr bedeutsam für unsere Patientinnen“, betont Dr. John Hackmann, Chefarzt des Brustzentrum Witten. Die St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr unterstützt die Produktion der Herzkissen mit der Übernahme von Materialkosten, damit jede Patientin im Brustzentrum Witten die Möglichkeit auf eines der besonderen Kissen erhält.