21 Pilger brechen am Montag, dem 02. September 2024, zu einer Etappe des Jakobuswegs in Frankreich auf. Die Reise beginnt im berühmten Wallfahrtsort Vézelay und endet in Saint-Amand-Montrond, in der Region Centre-Val de Loire. Am letzten Donnerstag im August wurde die Jakobusgruppe im St. Marien Hospital Eickel feierlich mit einem abwechslungsreichen Programm verabschiedet.
Den Rahmen der Verabschiedung der Jakobuspilger bildeten Grußworte, musikalische Beiträge und der Pilgersegen. Auch zwei Pilgerrosen wurden der Reisegruppe übergeben – diese sollen auf dem Jakobsweg und im Klinikgarten eingepflanzt werden. Patienten, die die Gruppe nicht auf ihrer Reise begleiten, unterstützen diese anderweitig und werden so selbst auch zu einem Teil der Pilgerreise. Die Patienten übergaben den Pilgern persönliche Texte und Bilder, gesammelt in einem Buch der guten Wünsche. Darüber hinaus verarbeiteten Teilnehmende der Kunsttherapie die Eindrücke und Erfahrungen der zurückliegenden Pilgerreisen in Form von Skulpturen aus Knetbeton. Die Figuren sind im Klinikgarten in einer Stelenausstellung zu sehen – sie stehen für Aufbruch, Mut für neue Wege und sollen sowohl den Pilgern als auch aktuell stationären Patienten aufzeigen, dass langfristige Ziele zu erreichen sind.
Was die Pilger auf ihrer Reise erwartet
Vom Wallfahrtsort Vézelay aus folgt die Reisegruppe rund 200 Kilometer einem Teilstück der Via Lemovicensis, eine der vier Hauptrouten der Jakobuspilger in Frankreich. Jedes Jahr laufen einige Patienten des St. Marien Hospital Eickel im Rahmen ihrer Therapie eine Etappe auf dem Jakobusweg. „Die Jakobuswegtherapie erzielt bereits seit rund 30 Jahren große Erfolge bei den Patienten“, so Dr. Peter W. Nyhuis, Chefarzt und Ärztlicher Direktor des St. Marien Hospital Eickel. „Die Therapie verbindet verschiedene Fachdisziplinen wie zum Beispiel Soziotherapie und Mototherapie miteinander.“
Ziel der Therapie ist es unter anderem, Patienten dabei zu helfen, regelmäßige gesundheitsfördernde Routinen für den Alltag zu entwickeln. Dr. Beate Brieseck, Leitung des Zentrum für Prävention, Therapie, Rehabilitation und sportmedizinische Diagnostik der St. Elisabeth Gruppe am Standort St. Marien Hospital Eickel, erklärt: „Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben folgendes gezeigt: Wer nach zwei Wochen ausgiebiger und regelmäßiger Bewegung bei Wind und Wetter alle Tagesetappen bewältigen kann, stärkt nachhaltig seine Zuversicht und sein Durchhaltevermögen für den Alltag.“ Aber auch die aufwendige Organisation durch die Reisenden selbst gehört bereits zur Therapie – durch Mitspracherecht in der Reiseplanung lernen die Patienten wieder mehr Verantwortung zu übernehmen. Die Aktivitäten in der Gruppe vor, während und nach der Wanderung stärken bei allen Teilnehmenden soziale und emotionale Kompetenzen.