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Nachtschicht auf der Intensivstation – Berufseinblick mit einer Pflegefachkraft
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Nachtschicht auf der Intensivstation – Berufseinblick mit einer Pflegefachkraft

Patienten auf einer Intensivstation leiden unter schweren, häufig multiplen und teilweise lebensbedrohlichen Erkrankungen. Sie benötigen dauerhaft Unterstützung und Überwachung – bei Tag und bei Nacht. Damit die Patienten der Intensivstation des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum die medizinische und pflegerische Unterstützung bekommen, die sie brauchen, sind unter anderem die Pflegefachkräfte 24 Stunden am Tag im Einsatz. Einer von ihnen ist Fatih Durmaz, der seit seiner erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung in der St. Elisabeth Gruppe auf der Intensivstation arbeitet. Er gibt einen Einblick in seine Tätigkeiten rund um die Uhr auf der Intensivstation.

An seinen ersten Nachtdienst auf der Intensivstation erinnert sich Fatih Durmaz noch genau: „Mein erster Arbeitstag auf der Intensivstation nach der Ausbildung war eigentlich eine Arbeitsnacht, ich habe direkt mit einer Nachtschicht begonnen.“ Erfahrung „in der Nacht“ hatte der heute 25-Jährige bereits im Rahmen seiner Ausbildung in der St. Elisabeth Gruppe gemacht. Während dieser Zeit absolvierte er mehrere Nachtdienste, wenn auch nie auf einer Intensivstation. „Vor meinem ersten Nachtdienst war ich aufgeregt. Die Versorgung der Patienten ist zwar gleich, jedoch ist die Atmosphäre eine andere. Wir arbeiten mit Rücksicht auf die Nachtruhe des Patienten und einige Aufgaben, die am Tag dazu gehören, fallen in der Nacht weg. Dafür kommen andere Aufgaben hinzu.“

Patienten auf der Intensivstation werden rund um die Uhr betreut - auch nachts.

Patienten auf der Intensivstation werden rund um die Uhr betreut - auch nachts.

Aufgaben bei Tag und bei Nacht

Welche Aufgaben von Pflegekräften der Intensivstation während einer Nachtschicht übernommen werden, lernte Fatih Durmaz schnell. Heute übt er mehrere Nachtdienste im Monat aus, häufig drei bis vier Nächte hintereinander. „Der Beginn einer Nachtschicht ähnelt der Früh- oder Spätschicht, zunächst kommt ein Antrittscheck-up bei den Patienten, für die ich verantwortlich bin.“ Zu diesem Check-up gehören sowohl die Kontrolle der Vitalzeichen des Patienten als auch die Überprüfung der Notfallmedikamente oder der Alarme. Zu den Patienten von Fatih Durmaz zählen unter anderem Menschen mit internistischen, kardiologischen, chirurgischen und urologischen Erkrankungen. „Das ist eine große Spanne von Erkrankungen, ich lerne immer wieder neue Krankheitsbilder kennen, das finde ich an meinem Beruf faszinierend“, so der 25-Jährige.

Im weiteren Verlauf der Nacht folgt die Dokumentation am PC, aber auch der Wechsel von Infusionsschläuchen, Blutgasanalysen, Lagerung, Wundversorgung oder Gabe von Medikamenten – um nur einige Beispiele zu nennen. Außerdem steht für ihn und seine Kollegen der sogenannte Außendienst außerhalb des Patientenzimmers an. Um auf alle Notfälle vorbereitet zu sein, werden regelmäßig wichtige Geräte und Utensilien geprüft. „Dazu zählen der Notfallwagen, Beatmungsgeräte, Sauerstoffflaschen, Defibrillator oder der Reanimations-/ Transportrucksack“, zählt Fatih Durmaz auf.

Der Gesundheits- und Krankenpfleger hat auch bei Nacht alles im Blick.

Der Gesundheits- und Krankenpfleger hat auch bei Nacht alles im Blick.

In der Nacht ist es ruhiger, aber nie still

In der Nacht, die von 21 Uhr bis 6 Uhr morgens dauert, wird es auf einer Intensivstation ruhiger, zumindest gemessen an der Zahl der Personen, die auf der Station unterwegs sind. „Tagsüber gibt es viele Berufsgruppen, die gemeinsam mit den Pflegekräften Patienten versorgen oder Therapien durchführen. Dazu zählen zum Beispiel Physiotherapeuten oder Atemtherapeuten. Außerdem werden Patienten zu Untersuchungen oder zur Dialyse gefahren, das entfällt in der Nacht“, erklärt Fatih Durmaz.

Außerdem versuchen die Pflegekräfte den Tag-Nacht-Rhythmus auch für die Patienten aufrechtzuerhalten. „Wir dimmen das Licht und passen gegebenenfalls die Alarmgrenzen an“, so die examinierte Pflegekraft. Dennoch ist die Arbeit in der Nacht mit den Patienten genauso herausfordernd wie am Tag. „Wenn sich der Zustand eines Patienten verschlechtert, müssen wir schnell handeln. Dann bringen wir die Patienten zum Beispiel zu einem CT oder in das Herzkatheterlabor, im Notfall ist das auch nachts möglich. Manchmal verbringen wir mehrere Stunden bei einem Patienten im Zimmer, wenn der Zustand kritisch ist.“ Im Hintergrund sind für diese Notfälle immer Ärzte in Bereitschaft.

Den eigenen Rhythmus finden

Fatih Durmaz genießt die Nachtdienste: „Mir fällt auch der Wechsel zwischen den Schichten leicht, morgens gehe ich dann häufig zum Sport, bin anschließend ausgepowert und kann danach ins Bett zum Schlaf nachholen.“ Außerdem haben die Pflegekräfte nach dem Nachtdienst die nächsten Tage frei, bevor es wieder in einen Dienst am Tag geht. „Da kann ich in Ruhe Erledigungen machen oder mich mit Freunden treffen“, sieht der 25-Jährige die Vorteile der wechselnden Arbeitszeiten.

Auch für eine Fachweiterbildung, die für ihn eine Option ist, wäre dann Zeit. Für ihn ist die Kombination ideal: „Die Intensivstation durfte ich bereits während der Ausbildung kennen lernen, das interdisziplinäre Arbeiten mit verschiedenen Berufsgruppen ist sehr spannend. Hinzu kommen Patienten mit sehr unterschiedlichen Erkrankungen, die wir in einem großen Team versorgen – für mich ist das eine ideale Kombination, bei Tag und bei Nacht.“

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