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Wenn der Notfall Normalfall ist – Ein Einblick in die zentrale Notaufnahme

Was für viele Patienten eine Ausnahmesituation ist, ist für ihn Alltag: Seit über 20 Jahren arbeitet Seweryn Kikola in der zentralen Notaufnahme, acht davon als Stationsleitung. „Mich motiviert es jeden Tag aufs Neue, den Patienten zu helfen und herauszufinden, was ihnen fehlt.“

Die zentrale Notaufnahme des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum ist interdisziplinär, behandelt also Krankheitsbilder aus verschiedenen Bereichen wie beispielsweise Kardiologie, Innere Medizin, Orthopädie, Urologie und Chirurgie. „Dass wir uns nicht auf einen Bereich spezialisieren, finde ich super. So lernt man viel über unterschiedliche Krankheitsbilder“, sagt Seweryn Kikola, Stationsleitung der zentralen Notaufnahme im Marien Hospital Herne. Zu den häufigsten Fällen gehören Patienten mit akuten Herzkrankheiten wie beispielsweise einem Herzinfarkt oder Herzrhythmusstörungen. „Außerdem werden bei uns auch Patienten, die leichte bis schwere Verletzungen – zum Beispiel nach einem Unfall – erlitten haben, behandelt“, berichtet Seweryn Kikola. Im internistischen Fachbereich sind es oft Patienten mit akutem Nierenversagen, Blutdruckentgleisungen oder akuter Luftnot, die in die zentrale Notaufnahme eingeliefert werden.

Die zentrale Notaufnahme des Marien Hospital Herne ist interdisziplinär, behandelt also Krankheitsbilder aus verschiedenen Bereichen.

„Wenn ein Patient in die zentrale Notaufnahme kommt, ist das Pflegepersonal immer der erste Ansprechpartner“, erklärt Seweryn Kikola. „Wir bereiten den Behandlungsraum vor und beurteilen in der Ersteinschätzung die Erkrankungs- und/ oder Verletzungsschwere des Patienten.“ Je nach Zustand des Patienten wird umgehend ein Arzt hinzugezogen sowie therapeutische Maßnahmen eingeleitet. Dies können beispielsweise eine EKG-Aufzeichnung, die Anlage eines peripheren Venenkatheters, eine Blutentnahme oder die Medikation nach ärztlicher Anordnung sein. „Bei Patienten, die zum Beispiel eine Verbrennung oder Schnittverletzung erlitten haben, bereiten wir – wenn nötig – eine Wundversorgung vor oder legen Stützverbände zur Ruhigstellung der betroffenen Körperregion an“, erzählt die Stationsleitung. Sobald der Patient behandelt wurde und der Gesundheitszustand stabil ist, wird eine passende Station für den weiteren Aufenthalt im Krankenhaus kontaktiert.

In der Ruhe liegt die Kraft

Gelassenheit ist das A und O. „Bei meinem ersten Einsatz habe ich vor Aufregung gezittert“, erinnert sich die Stationsleitung. Doch aufgeben war nie eine Option, ganz im Gegenteil: „Es hat mich motiviert, ich wollte unbedingt erfahrener werden, um meinen Patienten in schwierigen Situationen zu helfen.“ Wenn neue Mitarbeiter in der zentralen Notaufnahme anfangen, begleiten sie die erfahrenen Kollegen zunächst bei ihren Einsätzen. Nach und nach kommen dann mehr Aufgaben mit mehr Verantwortung hinzu. „Wir haben einen viermonatigen Einarbeitungsplan konzipiert. Damit nehmen wir den neuen Kollegen die Nervosität“, berichtet Seweryn Kikola. Regelmäßige Fortbildungen zum Thema Herz-Kreislauf-Versagen mit einem Reanimationstraining bereiten das Team der zentralen Notaufnahme ebenfalls auf den Ernstfall vor. Darüber hinaus besteht für die Pflegekräfte der Notaufnahme die Möglichkeit, eine zweijährige berufsbegleitentende Fachweiterbildung zur Notfallpflegekraft zu absolvieren. Interessierte Pflegekräfte können so ihr Wissen vertiefen, ihre Handlungssicherheit- und kompetenz stärken und die Versorgung ihrer Notfallpatienten optimieren. Die Kosten der Weiterbildung werden von der St. Elisabeth Gruppe übernommen.

Vorbereitung für den Ernstfall. Seweryn Kikola leitet das Reanimationstraining.

Der berufliche Weg in die Notaufnahme

Seit mehr als 20 Jahren ist Seweryn Kikola Teil der St. Elisabeth Gruppe. „Nach dem Abitur habe ich meinen Zivildienst im St. Marien Hospital Eickel absolviert. Während dieser Zeit habe ich gemerkt, dass mir die Arbeit in der Krankenpflege großen Spaß macht“, berichtet der 41-Jährige. Nach dem Zivildienst begann er 2001 eine Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger im Marien Hospital Herne. „Während meiner Ausbildung habe ich auch meine Frau kennengelernt, sie arbeitet nun auf der Intensivstation im Marien Hospital Witten“, erzählt er lächelnd. „Bereits während der Ausbildung fand ich den Bereich Intensivpflege und Notaufnahme besonders interessant. Die letzten zwei Monate der Ausbildung absolvierte ich in der Notaufnahme und bin nach meinem Examen dortgeblieben“, sagt Seweryn Kikola.

Als Stationsleitung ist Seweryn Kikola für die Arbeitsorganisation im Team verantwortlich.

Aufstiegschancen in der St. Elisabeth Gruppe

Nachdem das Marien Hospital Herne im Rahmen einer Fusion Teil der St. Elisabeth Gruppe wurde, erhielt Seweryn Kikola ein Jobangebot als stellvertretende Stationsleitung. „Zwei Jahre später habe ich dann die Position der Stationsleitung übernommen, nachdem meine damalige Stationsleitung eine Stabstelle im Bereich der Pflegedienstleitung angetreten hat. Ich habe mich sehr über das Angebot gefreut und habe zugesagt“, erinnert er sich. Gesagt, getan: Um als Stationsleitung arbeiten zu können, absolvierte er das Führungskräftetraining der St. Elisabeth Gruppe und nahm an einem zweijährigen, berufsbegleitenden Leitungskurs für Pflegekräfte teil. Dieser ist in der Gruppe für alle Stationsleitungen verpflichtend. Mit dem Antritt der Stelle als Stationsleitung, erweiterte sich auch sein Tätigkeitsfeld. Zu den täglichen Aufgaben als Stationsleitung gehört neben der Arbeit mit Patienten auch die Dienst-, Urlaubs- und Fortbildungsplanung, das Führen von Mitarbeitergesprächen, Lager und Warenorganisation, Qualitätssicherung sowie die Überwachung, Optimierung und Koordination der Behandlungsprozesse: „Als Stationsleitung in der Notaufnahme habe ich immer im Blick, wie viele Patienten gerade vor Ort sind. Ich überwache und steuere die Arbeitsorganisation des Teams um zu verhindern, dass unnötig Räume blockiert werden und somit lange Wartezeiten für Patienten entstehen“, sagt der 41-Jährige. Er agiert außerdem als Bindeglied zwischen dem Team der zentralen Notaufnahme, den Stationspflegekräften und Ärzten, dem Rettungsdienst sowie anderen Berufsgruppen.

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