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Berufseinblick Altenpflege – Von Patienten über das Leben lernen
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Von Patienten über das Leben lernen – Berufseinblick Altenpflege

13 Uhr, Beginn des Spätdienstes für Midya Ismail im Gästehaus St. Elisabeth in Herne. Nach der Übergabe mit der Frühschicht steht heute auf dem Plan: Patienten aufnehmen, die pflegerische Versorgung übernehmen, Medikamente stellen und kontrollieren – und, ganz nebenbei, etwas über das Leben lernen. Denn in der Senioreneinrichtung für Tages- und Kurzzeitpflege, in der die examinierte Altenpflegerin tätig ist, treffen verschiedene Generationen von Gästen und Mitarbeitern aufeinander. Im Mittelpunkt stehen dabei immer Empathie, Wertschätzung und gegenseitige Hilfe.

In die Pflege ist Midya Ismail über einen Umweg gekommen. Nach ihrem Realschulabschluss begann sie zunächst eine Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten. „Ich habe aber schnell gemerkt, das ist nichts für mich“, sagt sie. Durch ein Familienmitglied, das ebenfalls in der Pflege tätig ist, entschied sie sich für eine Ausbildung zur Altenpflegerin. 2018 startete sie diese zunächst in einem ambulanten Pflegedienst, wechselte dann aber nach einem halben Jahr zur St. Elisabeth Gruppe. „Bei einem großen Träger gibt es für Auszubildende die Möglichkeit, Einblicke in verschiedene Einrichtungen zu erhalten, das hat mich sehr angesprochen“, begründet die 25-Jährige ihre damalige Entscheidung. In ihren praktischen Einsätzen während der Ausbildung war Midya Ismail unter anderem im Krankenhaus, in der Psychiatrie und in den Senioreneinrichtungen in der Pflege tätig. Die Einsätze gingen in der Regel über mehrere Wochen oder Monate: „So konnte ich fest in das Team vor Ort eingebunden werden“, erklärt sie.

Vielfältige Aufgaben in der Senioreneinrichtung

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung ist Midya Ismail in der St. Elisabeth Gruppe geblieben und mittlerweile im Gästehaus St. Elisabeth tätig. Die Senioreneinrichtung in Herne ist auf die Versorgung von Patienten in der Kurzzeit- und Tagespflege spezialisiert. „Meine Aufgaben hier sind sehr vielfältig und fast kein Tag ist wie der andere“, erklärt die examinierte Altenpflegerin.

Zu den Aufgaben der Altenpflegerin im Gästehaus St. Elisabeth gehören die Behandlungspflege und medizinische Versorgung, wie die Blutdruckmessung.

Als Altenpflegerin im Gästehaus St. Elisabeth übernimmt Midya Ismail Aufgaben der Behandlungspflege und medizinischen Versorgung, wie hier die Blutdruckmessung.

„Hauptsächlich bin ich in der medizinischen Versorgung und Behandlungspflege der Patienten tätig“, ergänzt sie. Dazu gehört es, Blutdruckmessungen zu übernehmen, Wunden zu versorgen oder Patienten bei der Körperpflege zu helfen. Genauso wichtig ist es aber auch, mit den Patienten zu reden und sich auszutauschen – über die großen und kleinen Sachen. Ein bisschen Zeit dafür ist eigentlich immer: „Zum Beispiel hole ich unsere Patienten von den Betreuungsangeboten ab“, berichtet Midya Ismail. Die Patienten sind für die Gespräche, Hilfe und Empathie dankbar: „Viele haben dann ein Leuchten in den Augen.“ Die Kommunikation mit Angehörigen und gesetzlichen Betreuern ist auch Teil ihres Alltags. Sind sie mal nicht zu erreichen, ist das eine Herausforderung.

Die Altenpflegerin holt einen Gast von einem Betreuungsangeboten ab.

Zu den Aufgaben der Altenpflegerin gehört auch, Gäste von Betreuungsangeboten abzuholen.

Im Mittelpunkt: der Austausch mit den Gästen

An ihrer Arbeit gefällt der examinierten Altenpflegerin, dass sie abwechslungsreich ist, aber vor allem der Kontakt mit den Gästen. „Man lernt Menschen einer ganz anderen Generation kennen. Diese Wertschätzung und Dankbarkeit, die sind etwas ganz Besonderes“, erklärt die Hernerin. Auch über Werte und Normen, die heute schwer zu finden sind, kann sie viel von den Gästen mitnehmen: „Ganz am Anfang meiner Ausbildung hat mir eine Patientin geraten: ‚Lebe dein Leben so, als wäre heute der letzte Tag‘. Das hat mich tief berührt und zum Nachdenken gebracht“, ergänzt sie.

Die Altenpflegerin im Austausch mit den Gästen.

Besonders wichtig ist Midya Ismail der Austausch mit den Gästen, die gerne ihre Gedanken mit der Altenpflegerin teilen.

Generell schätzt sie den Austausch, der auf Professionalität, aber auch auf gegenseitigem Verständnis und Empathie beruht. Diese Fähigkeiten sollte man als Altenpfleger mitbringen. „Genauso wie Lernbereitschaft, Verständnis und Offenheit“, fügt Midya Ismail hinzu. „Gerade in der Nachtschicht teilen Patienten ihre Gedanken mit mir“, berichtet sie. Einmal gab es eine besonders schöne Situation mit einem Patienten, mit dem sie sich gut verstanden hat: „Er hat zu mir gesagt, dass meine Eltern sehr stolz sein können, mich zur Tochter zu haben.“

Weiterbildung zur Praxisanleitung für Auszubildende

Während ihres Arbeitstags tauscht sich Midya Ismail nicht nur mit den Gästen aus, sondern auch mit Ärzten, weiteren Gesundheits- und Krankenpflegern und Altenpflegern, um die Patienten medizinisch zu versorgen. Außerdem steht sie mit anderen Einrichtungen wie Krankenhäusern regelmäßig in Kontakt, manchmal auch mit Ergotherapeuten und Logopäden. „Oft arbeite ich aber auch mit Pflegeauszubildenden zusammen, die während der Ausbildung im Gästehaus im Einsatz sind“, berichtet die 25-Jährige.

Als Praxisanleitung leitet die Altenpflegerin Auszubildende an, die ihre Praxiseinsätze absolvieren.

Früher hat Nese Güngör ihre Auszubildende angelernt, heute sind die beiden gemeinsam als examinierte Pflegekräfte auf der Station tätig und mobilisieren gemeinsam einen Patienten.

Vor einiger Zeit hat sie sich deshalb entschieden, das Weiterbildungsangebot der St. Elisabeth Gruppe zu nutzen und eine Weiterbildung zur Praxisanleitung zu absolvieren, die sie im vergangenen Jahr abgeschlossen hat. „Ich begleite die Auszubildenden gerne bei ihrer Arbeit“, erklärt sie. Mit der neuen Qualifikation steht sie für die Auszubildenden als Ansprechpartnerin und Anleiterin zur Verfügung, während sie für die Gäste weiterhin als Altenpflegerin vor Ort ist.

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