Auf der Intensivstation des Marien Hospital Witten ist kein Dienst wie der andere: Die besonders schwer erkrankten Patienten müssen individuell und rund um die Uhr von den Pflegekräften überwacht werden. Im Ernstfall ist aber nicht nur auf der eigenen Station schnelles Handeln gefragt: Jederzeit kann ein Notruf eingehen und ein Patient im Haus schwebt in akuter Lebensgefahr. Das ist Aufgabe des Teams der Intensivstation. Eine der dort arbeitenden Pflegekräfte ist Mandy Ambrosi. Warum die Intensivstation ihr Traumarbeitsplatz ist, hat sie im Interview verraten.
Wie die Bezeichnung Intensivstation schon sagt, müssen die Patienten intensiv überwacht und gepflegt werden. Es gibt einen sogenannten IMC-Bereich (Intermediate Care), in dem Patienten intensiv überwacht werden, und einen Intensiv-Bereich, in welchem Patienten mit besonders schweren Erkrankungen gepflegt und betreut werden müssen. „Die Patienten des Intensiv-Bereichs bekommen spezielle Medikamente, welche eine permanente Kontrolle der Vitalzeichen erfordert. Dazu zählen unter anderem Betäubungsmittel, die intravenös verabreicht werden. Manchmal müssen sie auch künstlich beatmet oder dialysiert werden“, berichtet Mandy Ambrosi.
Die Medikamente werden für einen Patienten auf der Intensivstation vorbereitet.
In einem Moment ist es hektisch und eine schnelle Reaktion ist gefragt, kurz darauf herrscht wieder die Ruhe vor dem Sturm. „Man sollte in jedem Fall Respekt vor der Arbeit auf der Intensivstation haben und sowohl körperlich als auch psychisch belastbar sein“, erklärt die examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin. „Aufgrund ihrer Erkrankung und der Überwachungssituation benötigen die Patienten aber auch deren Angehörige eine stärkere Betreuung als auf der Normalstation.“
Seit Ende ihrer Ausbildung 2022, die sie ebenso wie ein Schul- und ein Jahrespraktikum in der St. Elisabeth Gruppe absolviert hat, arbeitet die 22-Jährige an ihrem Wunsch-Einsatzort, der Intensivstation des Marien Hospital Witten. „Während der Pflegeausbildung hat man viele Praxiseinsätze. Daher kannte ich das Team der Intensivstation in Witten schon und wusste, dass ich dort nach meinem Examen gerne arbeiten möchte“, berichtet die Hernerin. Auf der Intensivstation des Marien Hospital Witten werden die frisch examinierten Fachkräfte aber nicht direkt ins kalte Wasser geworfen: „Die Einarbeitung findet bei uns im IMC-Bereich statt und dauert mehrere Wochen. Die Dauer hängt aber immer individuell von der Person ab und ist nicht genau festgelegt, sondern individuell an neue Kollegen angepasst. Nach und nach bekommen die neuen Mitarbeiter mehr Verantwortung und neue Aufgaben,“ berichtet die 22-Jährige.
Mandy Ambrosi wird von ihrer erfahrenen Kollegin eingearbeitet.
Wie bei der Polizei kann auch auf der Intensivstation jederzeit eine Art Notruf – der Schockalarm – eingehen. Dann muss es schnell gehen: Ein Patient im Krankenhaus schwebt in akuter Lebensgefahr und muss reanimiert werden. Das Team der Intensivstation rückt sofort aus. „Der Schockalarm kann immer kommen. Deshalb müssen wir immer bereit sein“ berichtet die Pflegekraft. Mandy Ambrosi ist aber nicht nur jederzeit bereit für den Schockalarm, sondern auch für ihre eigenen Patienten.
Mandy Ambrosi nimmt den eingehenden Schockalarm telefonisch entgegen.
Mit dem Equipment geht es los zum Schockalarm.
Auf der Intensivstation des Marien Hospital Witten liegen viele Patienten mit kardiologischen Erkrankungen. „Mein erster Patient im Intensiv Bereich kam mit einem Herzinfarkt. Er musste reanimiert und beatmet werden. Von Tag zu Tag ging es ihm jedoch besser und er konnte nach ein paar Wochen in die Reha verlegt werden. So einen Verlauf von Anfang bis Ende zu betreuen macht einen stolz und zeigt, wie wichtig unsere Arbeit hier ist“, erzählt Mandy Ambrosi.
Mandy Ambrosis ursprünglicher Berufswunsch war eine Anstellung bei der Polizei mit einem abwechslungs- und ereignisreichen Arbeitsalltag. „Die Polizei ist es zwar nicht geworden, den abwechslungsreichen Alltag habe ich aber trotzdem“, schmunzelt sie.
Als Ausgleich zu ihrem Job spielt Mandy zwei bis drei Mal in der Woche Handball. Die unterschiedlichen Dienste erschweren zwar manchmal die Planung der Trainings, ihre Mannschaft hat dafür jedoch vollstes Verständnis. Aber auch ihre Kollegen von der Intensivstation versuchen ihr bei wichtigen Spielen mit der Planung entgegenzukommen. „Das Team hier auf der Station ist wirklich klasse. Die Stimmung ist super und alle ziehen an einem Strang. Das gibt mir noch immer enorm viel Sicherheit,“ erzählt Mandy Ambrosi. Dafür nimmt sie auch gerne den Fahrtweg von Herne ins benachbarte Witten auf sich.