Praktikum, FSJ, Ausbildung, examinierte Pflegefachraft auf der Intensivstation und Fachweiterbildung – was nach einer Auflistung der Qualifizierung für den Beruf der Pflegefachkraft klingt, ist der Lebenslauf von Nico Bartkowiak. In den letzten Jahren hat er all diese Stationen beruflich in der St. Elisabeth Gruppe durchlaufen und sich dabei fachlich und persönlich stetig weiterentwickelt.
3 Wochen Praktikum in einem Unternehmen seiner Wahl – der 15-jährige Nico Bartkowiak hatte noch keine berufliche Orientierung, als sein Bruder vorgeschlagen hat, einen Einblick in die Arbeit einer Pflegefachkraft zu sammeln. „Da mein Bruder im St. Anna Hospital arbeitet, war das für mich die erste Anlaufstelle“, erinnert sich der Herner, der das Krankenhaus aus der Heimatstadt schon sein Leben lang kennt. So sammelt er als Praktikant im Herner Krankenhaus erste Erfahrungen, übernimmt Patientenfahrten, unterstützt bei der Ausgabe von Essen und begleitet erfahrene Pflegekräfte bei ihren vielfältigen Aufgaben. Nach dem Praktikum ist er überzeugt – später möchte er ebenfalls im Krankenhaus arbeiten.
Nach dem Realschulabschluss möchte Nico Bartkowiak am liebsten sofort durchstarten, allerdings ist er noch keine 18 Jahre alt – zu diesem Zeitpunkt eine Voraussetzung für den Start in die Pflegeausbildung. Um weitere Erfahrungen zu sammeln, entscheidet er sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr, kurz FSJ, genannt. Seine Wahl fällt erneut aus das St. Anna Hospital. „Eigentlich wollte ich gerne einen Einblick in die Arbeit einer Intensivstation erhalten, dort arbeitet auch mein Bruder. Leider war das aufgrund meines Alters aber nicht möglich“, erklärt Nico Bartkowiak. Seiner Motivation hat das aber keinen Abbruch getan. Auf einer Station, auf der Patienten aus dem Bereich der inneren Medizin versorgt werden, lernte er die Abläufe im Krankenhaus kennen und übernahm erste Verantwortung für die Pflege seiner Patienten – immer unter der Anleitung von erfahrenen Pflegekräften. Aus dem geplanten Jahr wurden schließlich anderthalb Jahre, um die Zeit bis zu seinem 18. Geburtstag vollständig zu überbrücken. Um näher an seinem späteren Ziel der Intensivmedizin zu sein, wechselte er mit seinem Tätigkeitsbereich in den sogenannten Aufwachraum, in dem Patienten nach einer Operation betreut werden. Seinen Ausbildungsvertrag hatte er zu dieser Zeit bereits in der Tasche – natürlich am Campus der St. Elisabeth Gruppe.
Nico Bartkowiak während seines FSJ im St. Anna Hospital Herne.
Mit dem ersten generalistischen Jahrgang startet der gerade volljährig gewordene Nico Bartkowiak dann in die Pflegeausbildung. Neben den Theorieblöcken am Campus folgten vielfältige Praxiseinsätze: „Ich war offen dafür, mich für einen anderen Bereich nach meiner Ausbildung zu entscheiden, aber am Ende hat mich persönlich die Arbeit auf der Intensivstation am meisten überzeugt“, erzählt der Herner. Und nach dem erfolgreichen Examen durfte er nach dreijähriger Ausbildung die Arbeit an seinem Wunscharbeitsplatz beginnen.
Auch wenn Nico Bartkowiak bereits langjährige Erfahrung in der Pflege hatte, stand er zu Beginn seiner Tätigkeit auf der Intensivstation natürlich nicht alleine vor den Aufgaben. „In den ersten drei Monaten laufen neue Mitarbeiter mit erfahrenen Pflegekräften mit. So konnte ich alle Abläufe kennen lernen und hatte bei Rückfragen jederzeit einen Ansprechpartner“, erklärt der Mitarbeiter der Intensivstation. Auch wenn er diese drei Monate nun bereits hinter sich gelassen hat, stehen seine Kollegen natürlich auch weiterhin für Rückfragen zur Verfügung. Mittlerweile hat sich für den Intensivpfleger eine Routine in der Behandlung der häufig schwer und multiple erkrankten Patienten eingespielt und er ist dankbar, wenn ein Patient nach langer Krankheit wieder auf die Beine kommt. Eine Aufgabe übernimmt er jedoch gerne, die den gewohnten Arbeitsalltag unterbrechen kann: „Ein Mitarbeiter der Intensivstation hat das Telefon für den Notfall. Sollte irgendwo im Krankenhaus eine Reanimation nötig sein, dann kommen wir zum Einsatz.“ Auch wenn er hofft, dass sie nicht gebraucht werden, ist der Herner mit seinen Kollegen für diesen Fall stets bereit.
Vorbereitung für den Ernstfall: Nico Bartkowiak kontrolliert den Inhalt des Rea-Rucksack.
Doch auch wenn Nico Bartkowiak sein Berufsziel der Intensivstation erreicht hat, ist für ihn noch lange nicht Schluss. Während er mit jedem Dienst routinierter in seinen Aufgaben wird, drückt er nun nebenbei wieder regelmäßig die Schulbank für die Fachweiterbildung Intensivpflege und Anästhesie. „Es ist toll, dass ich die Möglichkeit habe mich weiterzuentwickeln und mein Wissen zu vertiefen“, freut sich der Herner über den raschen Start in die Fachweiterbildung. Die Fachweiterbildung dauert zwei Jahre und beschäftigt sich mit der komplexen Versorgung von Intensivpatienten, zum Beispiel während einer Beatmung. Im Rahmen der Weiterbildung ist auch ein Einsatz im OP geplant, wo der Herner dann mit seinem Bruder zusammenarbeiten wird. Dieser ist mittlerweile nach seiner Fachweiterbildung von der Intensivstation in die Anästhesie gewechselt.
Für seine Patienten ist Nico Bartkowiak gerne auf der Intensivstation unterwegs – wie hier mit einem Dialysegerät.
Rückblickend war für Nico Bartkowiak jeder Schritt in seinem Berufsleben wichtig. „Ich habe im Krankenhaus meine ersten beruflichen Erfahrungen gemacht. Es war für mich sehr spannend zum ersten Mal Verantwortung für Patienten zu übernehmen oder auch feste Arbeitszeiten zu haben“, erinnert sich der Herner an seine ersten Schritte in der Pflege zurück. Heute wird er als Pflegekraft respektiert und schätzt den intensiven Austausch auf Augenhöhe mit Ärzten, Therapeuten oder Beatmungstherapeuten. Für ihn ist es ein gutes Gefühl, dass er endlich auf „seiner“ Station, der Intensivstation angekommen ist und sich stetig weiterentwickeln darf – ohne dabei seine Anfänge zu vergessen. „Heute lerne ich Auszubildende an oder zeige ihnen pflegerische Tätigkeiten, das ist für mich etwas Besonderes. Und ich fühle mich den Auszubildenden oder auch neuen Kollegen durch meine persönlichen Erfahrungen nahe.“