St. Elisabeth Gruppe - Kein Tag wie der andere – Ein Einblick in den Berufsalltag der Notaufnahme
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Kein Tag wie der andere – Ein Einblick in den Berufsalltag der Notaufnahme

"Wenn ich zur Arbeit komme, weiß ich nie was der Tag bringt, es ist immer eine Überraschung" - so startet Annika Gottwald ihren Dienst in der Notaufnahme des Marien Hospital Witten. Dass sie nicht weiß, ob jeden Moment ein Notfall durch die Tür kommt, macht den Beruf für sie besonders spannend.

"Mir wurde schon als Kind beigebracht, dass Verletzungen wie zum Beispiel ein aufgeschürftes Knie nichts sind, wovor man Angst haben muss. Diese Erfahrungen haben mich abgehärtet, aber auch geprägt was meine spätere Berufswahl angeht", erinnert sich Annika Gottwald. Seit insgesamt 21 Jahren arbeitet sie in der St. Elisabeth Gruppe. Nachdem sie zunächst ein Praktikum in einer Geburtshilfe absolvierte, begann sie ihre Ausbildung als Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin im Marien Hospital Witten. "Bereits in meiner Ausbildung hatte ich Einsätze im OP und in der Notaufnahme. Es gefiel mir so gut, dass ich direkt nach dem Examen in die Notaufnahme wechselte. Dies ist nun 18 Jahre her", erzählt die heute 41-Jährige.

Was die Notaufnahme besonders macht

Die Notaufnahme unterscheidet sich von einer herkömmlichen Station. Denn dort werden Patienten mit sehr unterschiedlichen Erkrankungen behandelt. Dies reicht von kardiologischen bis zu orthopädischen Krankheitsbildern. Der größte Unterschied liegt jedoch darin, dass es keinen festgelegten Tagesablauf gibt: "Auf einer Station gibt es vorgeschriebene Zeiten für Mahlzeiten oder das Messen von Vitalparametern, in der Notaufnahme ist das anders. Ich weiß zu Dienstbeginn nicht, wie mein Tag ablaufen wird", sagt die gebürtige Herdeckerin. "Viele Menschen brauchen feste Abläufe und Routinen bei der Arbeit, aber für mich ist das nichts - ich brauche Action und Bewegung. Gerade deshalb gefällt mir die Notaufnahme so gut."

Bei Dienstbeginn weiß unsere Pflegekraft aus der Zentralen Notaufnahme nicht, welche Notfälle sie an dem Tag versorgen muss.

Die wichtigsten Aufgaben in der Notaufnahme

"Da wir keinen regulären Ablauf haben, sind unsere Aufgaben oft tages- und situationsabhängig", sagt Annika Gottwald. Was jedoch immer zu ihrer Arbeit dazugehört, ist die Bedienung des Telefons. Sie nimmt die Anrufe des Rettungsdienstes entgegen, erhält dadurch die wichtigsten Informationen über den Patienten im Vorhinein und kann somit alle nötigen Vorbereitungen treffen, bis der Krankenwagen eintrifft. "Wenn wir beispielsweise einen Anruf erhalten, dass der Rettungsdienst einen Patienten mit Verdacht auf einen Herzinfarkt zu uns bringt, kann ich schon mal das Team der Kardiologie anrufen und den Behandlungsraum entsprechend vorbereiten", berichtet sie.

Bevor ein Notfall eintrifft, muss Annika Gottwald den Behandlungsraum vorbereiten. Dazu zählt z. B. die Überprüfung des Beatmungsgeräts.

Ein weiterer wichtiger Teil ihrer Arbeit ist die ständige Beobachtung der Patienten. Sie schätzt ein, wie der Gesundheitszustand des Patienten ist und erkennt, wenn er sich verschlechtert. Aus dieser Einschätzung leitet sie ab, welche Notfälle Vorrang haben. Da sie den Überblick über den Gesundheitszustand der Patienten hat, kann sie den Ärzten alle wichtigen Informationen zukommen lassen, bevor diese den Untersuchungsraum betreten.

Zu den Aufgaben von Annika Gottwald zählt auch die Dokumentation am PC: Sie nimmt den Patienten im System auf, dokumentiert alle Informationen zur Erkrankung, die Diagnose sowie die Behandlung und kontaktiert eine passende Station, wenn der Patient stationär behandelt werden muss.

Schlüsselfaktor Kommunikation

"Ohne Kommunikation läuft bei uns gar nichts", so Annika Gottwald. Sie steht an erster Stelle in ihrem Job: Ob im Team, mit den Patienten oder den Ärzten. Hierbei ist es wichtig, dass sich alle im Team informieren und gegenseitig unterstützen. Es muss immer klar sein, wer sich um was kümmert. Es ist nicht nur wichtig, Dinge zu tun, es ist auch wichtig, zu sagen, was man tut und was andere übernehmen sollen. "Wenn die Kommunikation nicht stimmt, wird es hektisch und das sollte nicht passieren", so die erfahrene Pflegekraft. "Unser Team im Marien Hospital Witten ist super eingespielt, das sorgt für einen reibungslosen Ablauf. Man kann sich aufeinander verlassen und kommuniziert auf Augenhöhe, das finde ich super."

Die Dinge aus der Sicht des Patienten sehen

"Zu den größten Herausforderungen in der Notaufnahme zählt, dass sich die Patienten immer in einer Ausnahmesituation befinden", erzählt die gelernte Kinderkrankenpflegerin. Viele Personen, die in die Notaufnahme kommen, sind nervös, betroffen, aufgeregt oder panisch. Hier ist es Annika Gottwalds Aufgabe, sie zu beruhigen. "Für die Patienten ist es ein Notfall, für mich ist es Alltag. Das muss man sich immer wieder vor Augen führen, um mitfühlend und empathisch gegenüber den Betroffenen oder ihren Angehörigen zu sein", ergänzt sie.

Momente, die man nie vergisst

In der Notaufnahme gibt es sowohl gute als auch schlechte Momente: "Wir können leider nicht jedem helfen, obwohl wir medizinisch richtig gehandelt haben", erklärt sie. Doch gerade die schönen Augenblicke bleiben besonders in Erinnerung: "Ich werde nie vergessen, dass wir einmal eine Entbindung in der Notaufnahme hatten. Da ich gelernte Kinderkrankenpflegerin bin, war eine Geburt für mich besonders toll", sagt Annika Gottwald. "Und auch zu sehen, dass Patienten, die in einem schlechten Zustand zu uns kamen, das Krankenhaus gesund verlassen, macht mich glücklich und stolz."

Welche Voraussetzungen für die Arbeit in der Notaufnahme entscheidend sind

„Man kann als examinierte Pflegekraft problemlos in die Notaufnahme wechseln. Allerdings muss jeder im Fortlauf der Tätigkeit die Weiterbildung in der Notfallpflege absolvieren,“ weiß Annika Gottwald. Sie findet berufsbegleitend statt und dauert insgesamt zwei Jahre. „Während der Weiterbildung durchlaufen die Pflegekräfte im praktischen Teil verschiedene Fachabteilungen wie beispielsweise den Rettungsdienst, die Intensivstation oder den OP“, erklärt sie. Der theoretische Teil findet in schulischem Blockunterricht statt. In diesem Zeitraum werden auch die Prüfungen absolviert. Die Weiterbildung wird vom Bildungswerk e. V. der St. Elisabeth Gruppe angeboten und von der Gruppe finanziert. Sie ist in die wöchentliche Arbeitszeit integriert.

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