Wer in der ambulanten Pflege arbeitet, ist viel unterwegs und hat einen abwechslungsreichen Tagesablauf. Die Pflegekräfte übernehmen die Pflege von älteren Patienten, aber auch die palliative Pflege bei Menschen, die zuhause versorgt werden. „Besonders die enge Beziehung, die man im Laufe der Zeit zu den Patienten aufbaut, macht die Arbeit für mich besonders schön“, erzählt Andrea Sonderhoff, Altenpflegerin in der ambulanten Pflege der St. Elisabeth Gruppe.
Seit dem 01. September 2015 ist Andrea Sonderhoff in der ambulanten Kranken- und Altenpflege der St. Elisabeth Gruppe tätig. Sie begann ihren beruflichen Werdegang mit einer Ausbildung als Arzthelferin. Nach verschiedenen Tätigkeiten bei Menüdiensten für Senioren und als Küchenhilfe, wechselte sie in die Pflege und sammelte Erfahrung in Senioreneinrichtungen und verschiedenen ambulanten Diensten. Im Jahr 2009 begann sie dann als Aushilfe in der ambulanten Pflege des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, das inzwischen zur St. Elisabeth Gruppe gehört. „Die St. Elisabeth Gruppe hat mir angeboten, die Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin berufsbegleitend nachzuholen. Dies hat sehr gut funktioniert. Ich habe den Abschluss im Mai 2020 gemacht“, freut sich Andrea Sonderhoff. Doch es blieb nicht nur beim Pflegeexamen: Sie bildete sich außerdem als Palliativfachkraft und anschließend als Pflegedienstleitung sowie Praxisanleiterin weiter. „Ich war schon immer fleißig und wissenshungrig, deshalb find ich es klasse, dass mich die St. Elisabeth Gruppe als Arbeitgeber bei den Weiterbildungen unterstützt“, so die 42-Jährige.
Der Umgang mit den Patienten unterscheidet sich von dem in einem Krankenhaus oder einer Senioreneinrichtung: „Hier sind wir bei den Patienten zuhause, wir sind ihr Gast und haben deshalb eine viel engere Beziehung zu ihnen“, erklärt die gebürtige Wanne-Eicklerin. „Dadurch, dass ich zu den Patienten fahre, erfahre ich sehr viel über ihr Leben. Es steckt quasi hinter jedem Möbelstück eine Geschichte, die ich mir nur zu gerne anhöre.“ Auch die Tatsache, dass die Patienten die ambulante Pflege über einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen, stärkt die Beziehung zu ihnen und ihren Angehörigen. „Wenn ich morgens bei den Patienten ankomme und herzlich begrüßt werde, ist das toll. Und auch die Dankbarkeit, die sie mir entgegenbringen, ist das Schönste für mich. Da weiß man, wofür man morgens aufsteht“, lächelt sie.
Nicht nur der Umgang mit den Patienten ist in der ambulanten Pflege ein anderer – auch die medizinische Versorgung und die Krankheitsbilder können unterschiedlich sein. Insbesondere das Thema Wundversorgung sowie die Versorgung von Chemopatienten gehören zu den täglichen Aufgaben in der ambulanten Altenpflege. „Wir versorgen manche Wunden über einen langen Zeitraum und begleiten den gesamten Heilungsprozess. Ein weiterer Schwerpunkt in ihrem Beruf ist die palliative Pflege – also die Pflege von Menschen, die unheilbar erkrankt sind: „Durch meine Weiterbildung als Palliativfachkraft bin ich auch dafür zuständig, schwerkranken Patienten ihre letzten Tage oder Wochen so angenehm wie möglich zu machen.“ Neben der Versorgung der Patienten, kümmert sie sich auch um Organisatorisches: Sie kontaktiert Krankentransporte oder vermittelt ihre Patienten an Ärzte, mit denen sie in engem Kontakt steht. „Ich hatte mal einen Patienten mit einem Tracheostoma, das ist eine künstliche Verbindung zwischen der Luftröhre und den Atemwegen. Aufgrund der Öffnung in seinem Hals konnte er kaum bis gar nicht sprechen. Ich wusste, er wollte ihn schnellstmöglich wieder loswerden. Als es dann so weit war und er zum ersten Mal richtig mit mir sprechen konnte, hatte ich Tränen in den Augen, weil ich diejenige war, die ihn an den Arzt vermittelt hatte“, erinnert sie sich.
„Viele Leute denken, dass man in der ambulanten Pflege nicht im Team arbeitet oder dass wir ständig unter Zeitdruck stehen. Doch das stimmt nicht. Ich fahre zwar alleine zu den Patienten, jedoch findet trotzdem ein täglicher Austausch mit meinen Kollegen statt. Außerdem nehme ich mir die Zeit für meine Patienten und höre ihnen zu. Wenn es mal zu einem Notfall kommt und ich länger als geplant bei einem Patienten bleiben muss, kann ich auch die Kollegen anrufen und jemand anderes übernimmt meinen nächsten Patienten“, berichtet Andrea Sonderhoff. Auch der Kontakt zu den anderen Einrichtungen in der St. Elisabeth Gruppe gehört zum Alltag: „Wir sprechen oft mit Ärzten oder Pflegekräften aus den Krankenhäusern, die ihre Patienten nach der Entlassung in unsere Obhut geben“, erklärt sie. „Und obwohl die Gruppe ein großer Arbeitgeber ist, ist der Umgang sehr familiär. Man kennt sich untereinander, auch wenn man an verschiedenen Standorten arbeitet“, ergänzt sie.