Familiärer Zusammenhalt und beruflicher Teamgeist? Für Angelika, Katrin und Martina Fehr geht das Hand in Hand, denn alle drei Frauen sind als Gesundheits- und Krankenpflegerinnen in der St. Elisabeth Gruppe tätig. Auch wenn sie auf verschiedenen Stationen im Einsatz sind, halten sie zusammen und begegnen sich regelmäßig im Arbeitsalltag.
Anfang der 90er Jahre im St. Anna Hospital Herne. Schichtwechsel, es ist Zeit für die Übergabe. Das Telefon von Angelika Fehr klingelt – am anderen Ende der Leitung ist eine ihrer beiden Töchter. Die heute 64-Jährige erinnert sich noch gut an diese Geschichte, die gelegentlich vorkam: „Eigentlich galt die klare Regel, dass ich während der Übergabe nicht für meine Kinder erreichbar bin. Aber irgendwas kam dann doch häufig dazwischen und eine der beiden rief mich an.“ Auch ihre Töchter erinnern sich und schmunzeln: „Häufig war es etwas Belangloses, dass wir sofort berichten oder fragen wollten.“ Heute sind Katrin und Martina Fehr 42 und 39 Jahre alt und selber in der Pflege tätig, die beiden Frauen sind in die Fußstapfen ihrer Mutter getreten – und wissen mittlerweile, dass bei einer Übergabe nicht gestört wird.
Im Einsatz für die Patienten ihrer Station: Martina Fehr (links), Katrin Fehr (mitte) und Angelika Fehr (rechts).
Eine prägende Charaktereigenschaft in der Familie
Für die Schwestern war es normal mit einer Mutter aufzuwachsen, die im Schichtdienst tätig ist. Die Arbeit im Schichtbetrieb gehört für sie zu diesem Beruf selbstverständlich dazu, schließlich müssen Patienten frühmorgens, abends und auch nachts versorgt werden. Und auch sonst haben sie das Engagement ihrer Mutter für die Patienten und das Krankenhaus bereits in jungen Jahren miterlebt. Von ihr haben sie das Verständnis für einen Beruf in der Pflege übernommen. „Wir haben alle drei ein großes Herz und sind sehr hilfsbereit, das kommt uns bei unserer täglichen Arbeit zugute und zeichnet uns alle aus“, berichtet Katrin Fehr. Ein Bürojob kam für keine von ihnen in Frage. Mutter Angelika Fehr berichtet: „Ich musste mal für ein paar Wochen im Büro meiner Tante als Steuerberaterin aushelfen. Das war für mich eine sehr große Motivation mich in der Pflegeausbildung noch mehr anzustrengen, damit ich nicht Steuerberaterin werden muss.“
Auf drei verschiedenen Stationen unterwegs
1973 machte Angelika Fehr ihr Examen, seitdem ist sie – mit Unterbrechung nach den Geburten ihrer Kinder – in der Pflege tätig. Ihre Ausbildung und die ersten Berufsjahre absolvierte sie noch in einem anderen Krankenhaus, 1990 fand sie ihren Weg in das St. Anna Hospital. Hier versorgte sie zunächst Patienten aus der Inneren Medizin, mittlerweile werden auf der Station, auf der sie tätig ist, Patienten der Gastroenterologie und Viszeralchirurgie behandelt. Seit Ende der 90er Jahre arbeitete sie als stellvertretende Leitung. Im Mai 2020 ist Angelika Fehr beruflich kürzergetreten, dem St. Anna Hospital ist sie weiterhin verbunden: Sie übernimmt auch im Ruhestand zwei Dienste pro Monat.
Für Katrin und Martina Fehr starteten die Wege in die Pflege jeweils mit einem Schul- und einem Jahrespraktikum – selbstverständlich im St. Anna Hospital. Mit jeweils 17 Jahren begannen die beiden Schwestern ihre Ausbildung, im gleichen Alter wie Angelika Fehr vor ihnen – eine weitere Gemeinsamkeit in der Familie. Nur auf die Station ihrer Mutter gingen sie damals nicht für ihre Praxiseinsätze und auch heute sind die drei Frauen auf unterschiedlichen Stationen unterwegs: Nach einigen Jahren im St. Anna Hospital ist Katrin Fehr seit 2014 im Rheumazentrum Ruhrgebiet, das genauso wie das St. Anna Hospital zur St. Elisabeth Gruppe gehört, tätig und versorgt Patienten mit rheumatischen Krankheitsbildern. Ihre Schwester Martina Fehr arbeitet auf einer Station im St. Anna Hospital, auf der orthopädischen Patienten versorgt werden.
Gelegentlich treffen sich die Drei zufällig bei der Arbeit.
Mit der Familie unter einem Dach arbeiten
Gemeinsam haben die drei Wanne-Eicklerinnen also nie zusammen auf einer Station gearbeitet, dennoch gibt es bei der Arbeit regelmäßige Kontakte zwischen ihnen. „Es kommt natürlich vor, dass wir uns zufällig sehen oder bei Rückfragen telefonieren. Ein anderes klassisches Beispiel ist es, wenn ein Patient von einer Station auf die andere verlegt wird“, sagt Martina Fehr. „Dann erklärt man dem Patienten, dass er nun zur Mutter oder Schwester kommt. Da ist das Eis schnell gebrochen und der Übergang klappt gut.“ Also, wenn heute während der Übergabe das Telefon von Mutter Angelika Fehr klingelt und eine ihrer Töchter dran ist, dann ist es dienstlich – vielleicht geht es ja um die Verlegung eines Patienten, der quasi in der Familie bleibt.