Lena Russaks Herz schlägt für gleich zwei Leidenschaften: Das Unterrichten von Pflegeauszubildende und Volleyball. Seit 2020 arbeitet die Wittenerin als Lehrkraft am Campus der St. Elisabeth Gruppe und kümmert sich um die theoretische Ausbildung angehender Pflegefachkräfte und Pflegeassistenten. In ihrer Freizeit ist sie als Landesliga-Volleyballerin aktiv.
Lena Russak startete kurz nach ihrem Abitur in die Gesundheitsbranche. Nach einem Auslandsaufenthalt in Neuseeland hatte sie einige Monate, die sie überbrücken musste, bevor sie sich für das gewünschte Ingenieurstudium einschreiben konnte. Also machte sie eine zweimonatige Ausbildung zur Rettungshelferin, begleitete Krankentransporte und Notfalleinsätze. Auch noch während ihres Studiums, von dem sie bald feststellte, dass es nicht das Richtige für sie ist. Stattdessen entschied sie sich für ein duales Studium der Pflegewissenschaft in Bochum. Als Ausbildungsbetrieb wählte sie die St. Elisabeth Gruppe. „Mir hat die Gruppe als Ausbildungsbetrieb deshalb zugesagt, weil sie ein so breites Spektrum an verschiedenen Fachdisziplinen umfasst. Es hat mich sehr gereizt, möglichst viele davon kennenzulernen“, begründet Lena Russak ihre Entscheidung.
Lena Russak im Unterricht
Während sie an ihrer Bachelorarbeit schrieb, kam die Gesamtpflegedienstleitung der St. Elisabeth Gruppe auf sie zu und bot ihr an, nach ihrem Abschluss als Lehrerin am Campus Pflegeauszubildende zu unterrichten. „Während meines Studiums habe ich festgestellt, dass ich genau das machen wollte, also habe ich mich sehr über das Angebot gefreut“, so die 28-Jährige. „Ich war allerdings zunächst etwas unsicher, ob ich den Anforderungen der Auszubildenden gerecht werden würde, da ich ja selbst erst so wenig praktische Erfahrung gesammelt hatte.“ Davor hatte Lena Russak erst ein halbes Jahr als examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin im Marien Hospital Witten gearbeitet. „Aber es stellte sich heraus, dass das gerade gut war, da ich mich so gut in die Auszubildenden hineinversetzen konnte“, findet sie rückblickend.
Diese Empathie und Selbstreflexion sind Fähigkeiten, die auch in einem Teamsport wie Volleyball nützlich sind. Seit 18 Jahren ist Lena Russak im Volleyballverein. „Der Sport ist mir sehr wichtig und ein guter Ausgleich“, erzählt die Wittenerin. Dreimal pro Woche trainiert sie mit ihrem Team – während der Corona-Pandemie auch virtuell über Zoom. „Während meiner Zeit in der Pflege war das im Schichtdienst oft eine Herausforderung und hat viel Planung und Rücksicht seitens des Stationsteams benötigt. Eine Lösung haben wir immer gefunden, aber in meiner jetzigen Tätigkeit in der Lehre ist dies aufgrund der Arbeitszeiten natürlich einfacher,“ gibt Lena Russak zu. So lassen sich beide Leidenschaften gut vereinen: die Berufliche und Private.
Sowohl als pädagogische Mitarbeiterin am Campus der St. Elisabeth Gruppe als auch auf dem Volleyballfeld ist Lena Russak sehr engagiert.
Bei ihrer Lehrtätigkeit warten andere Herausforderungen auf Lena Russak, zum Beispiel die, ihren Unterrichtsstil zu finden. Will sie lieber eine strenge Lehrerin sein, die hart durchgreift? Oder eher ein etwas lockerer Umgang mit den Schülern? Dabei geholfen hat ihr, dass ihr zu Beginn ihrer Lehrtätigkeit eine erfahrenere Lehrkraft als Tandempartner an die Seite gestellt wurde. So konnte sie bei einer anderen Lehrkraft in den Unterricht reinschauen. Andersherum konnte die andere Lehrkraft ihr eine Rückmeldung zu ihrem Unterricht geben. „Ich habe für mich mittlerweile einen guten Mittelweg zwischen streng und locker gefunden“, so Lena Russak.
Nicht nur zu ihrem Beruf als Pflegepädagogin, sondern auch zum Volleyball kam Lena Russak über Umwege. Sie war zehn Jahre alt, als eine Freundin sie zum Volleyballtraining mitnahm. Schwimmen, Leichtathletik, Fußball – das alles hatte sie vorher ausprobiert. Beim Volleyball gefiel es ihr auf Anhieb richtig gut. Heute ist sie Kapitänin des 1. Damen-Teams ihres Vereins, das einen beachtlichen Aufstieg hingelegt hat: vom Abstiegskandidaten in der Kreisliga zum etablierten Landesligisten. Auch beruflich fühlt sie sich angekommen. Aktuell absolviert Lena Russak berufsbegleitend den Master Gesundheitsbildung und -pädagogik, um sich noch mehr pädagogisches Wissen anzueignen. Dem Campus der St. Elisabeth Gruppe möchte sie anschließend treu bleiben.