Oliver Krumme arbeitet seit 25 Jahren in der St. Elisabeth Gruppe. Durch zahlreiche Fort- und Weiterbildungen hat sich der examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger einen einzigartigen Karriereweg im Unternehmen erarbeitet. Dabei hat er auch Ausflüge abseits der klassischen Schulmedizin unternommen.
Oliver Krummes Karriere in der St. Elisabeth Gruppe begann 1995 mit seinem Zivildienst, den er im St. Marien Hospital Eickel absolvierte. Daran schloss er eine Ausbildung in der Krankenpflege im Marien Hospital Herne an. „Nach meiner Ausbildung zog es mich zurück ins St. Marien Hospital Eickel. An der Pflege interessiert mich besonders der soziale Aspekt. Ich arbeite sehr gerne mit Menschen zusammen und es erfüllte mich sehr, psychisch-kranke Menschen zurück in soziale Abläufe zu integrieren“, erklärt er seine Rückkehr in die Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Nach einigen Jahren im Beruf wollte der gebürtige Herner jedoch noch mehr: Er machte zunächst eine Weiterbildung zur Praxisanleitung, um Auszubildende während ihrer praktischen Einsätze gezielt anzuleiten und auf ihre Prüfungen vorbereiten zu können. 2009 wurde er stellvertretende Stationsleitung. Zusätzlich ließ er sich in seiner Freizeit zum Schutztechniktrainer, Deeskalationstrainer und Gewaltpräventionstrainer ausbilden, um einerseits selbst neue Erkenntnisse in diesen Bereichen zu gewinnen und diese andererseits weitergeben zu können. „Stress zu reduzieren und Konflikte aufzulösen sind Themen, die mir sehr am Herzen liegen. Bei meiner Arbeit in der Psychiatrie kamen mir meine neu erworbenen Kenntnisse besonders zugute“, berichtet er.
Oliver Krumme hat im Laufe seiner Karriere eine Vielzahl an Fort- und Weiterbildungen absolviert.
Im Laufe der Jahre vertiefte sich Oliver Krumme immer mehr in das Thema Konfliktmanagement und Stressbewältigung. Gleichzeitig rückte das Thema Lehre für ihn immer mehr in den Fokus. Der gelernte Gesundheits- und Krankenpfleger machte unter anderem Fortbildungen zum Yoga-Übungsleiter, zum Burn-out-Berater sowie zum Schlaf- und Entspannungspädagogen. In letztgenannter Fortbildung lernte er das Konzept des Qigong kennen und war sofort begeistert. „Qigong ist ein jahrtausendealtes Konzept aus der traditionellen chinesischen Medizin“, erklärt der 45-Jährige. „Mit langsamen, weichen Bewegungen werden Körper, Geist und Atmung geschult. Dadurch lösen sich Verspannungen und der Geist kommt zur Ruhe. Es ist quasi wie eine Akupunktur von innen“, fasst er zusammen. Als sich für den Herner – der in seiner Freizeit seit vielen Jahren Kung Fu macht und inzwischen den fünften Meistergrad hat – die Gelegenheit ergab, sich zum Qigong-Lehrer ausbilden zu lassen, war er sofort Feuer und Flamme. Daher machte es ihm auch nichts aus, drei Jahre lang jedes Wochenende für die Ausbildung nach Dortmund zu fahren. Während der Coronakrise verbrachte er den Großteil seines Wochenendes vor dem PC, um seine Qigong-Kurse online zu absolvieren. Trotz des zusätzlichen Lernaufwands neben dem Beruf hat Oliver Krumme viel aus der Ausbildung mitgenommen: „Sie hat mich sehr geerdet. Man lernt, sich besser auf eine Sache zu konzentrieren und kommt auf leichte Art zwischendurch in Bewegung.“ Im November 2020 hat er seine Prüfung zum Qigong-Lehrer erfolgreich bestanden.
Oliver Krumme zeigt die Qigong-Übung „den Energieball tragen“.
Seit März 2020 ist Oliver Krumme Lehrgangsleitung für die Weiterbildung zur Stationsleitung sowie für ambulante und stationäre Akut- und Langzeitpflege für das Bildungszentrum Ruhr. Auch in der Pflegeschule der St. Elisabeth Gruppe gibt er Kurse. Dort hat er bereits Qigong-Übungen zur Auflockerung in den Unterricht eingebaut. „Die Übungen kamen gut bei den Auszubildenden an“, so Oliver Krumme. Auch einen Qigong- oder Kung Fu-Tag für Mitarbeiter des Campus der St. Elisabeth Gruppe fände er toll. „Qigong ist eine tolle Ergänzung zur klassischen Medizin. Meine Kenntnisse würde ich gerne weitergeben. Vor allem, weil Stress ein immer größeres Problem in unserer Gesellschaft ist.“ Und was ist danach geplant? „Zurzeit mache ich noch eine Ausbildung zum Lerncoach und studiere Pflegepädagogik. Danach ist mein Wissensdurst erst einmal gestillt“, lacht der 45-Jährige.
Während der Coronakrise unterrichtet Oliver Krumme online.