St. Elisabeth Gruppe - Berufseinblick Kodierfachkraft
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Berufseinblick Kodierfachkraft

Eine Mitarbeiterin rechnet ab – Aus dem Arbeitsalltag einer medizinischen Kodierfachkraft

Ein Patient kommt in das Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum. Die Patientenadministration nimmt ihn auf, die Fachabteilung behandelt ihn und nach drei Tagen wird er wieder entlassen. Ärzte und Pflegekräfte, sowie weitere Gesundheitsfachberufe kümmern sich in dieser Zeit um die Gesundheit und Genesung des Patienten und stehen in direktem Kontakt. Doch wer ist für die zeitnahe und zuverlässige Abrechnung medizinischer Leistungen des Aufenthaltes zuständig? An diesem Punkt kommt Cornelia Recht ins Spiel. Die medizinische Kodierfachkraft des Marien Hospital Herne rechnet alle Leistungen des Aufenthaltes ab und verfolgt während ihrer Arbeit den Behandlungsweg ihrer Patienten durch das Krankenhaus.

Patienten der Medizinische Klinik II - Kardiologie / Angiologie des Marien Hospital Herne kommen an Cornelia Recht nicht vorbei – und dabei lernen sie die Hagenerin nicht einmal persönlich kennen. „Ich bin von Anfang bis Ende an einem Patienten dran“, berichtet sie. Das bedeutet, wenn eine Person stationär aufgenommen wird, dann erhält sie seine Akte: „Ich muss mich sehr zeitnah darüber informieren, welche Patienten aufgenommen wurden. Dann leite ich die erste sogenannte Aufnahme- und eventuell spätere Hauptdiagnose über die Rechnungsabteilung an die zuständige Krankenkasse weiter.“ Ab diesem Moment kodiert sie fallbegleitend und erfasst alles rund um den Patienten während seines Aufenthaltes. War er beim Röntgen? Oder wurde Blut ins Labor geschickt? Ergeben sich dadurch neue Diagnosen? „Das muss ich dann erfassen und entsprechend im Krankenhausinformationssystem mit entsprechender Verschlüsselung vermerken – das nennen wir kodieren“, sagt Cornelia Recht.

Gemeinsam mit einem Oberarzt der Medizinische Klinik II – Kardiologie / Angiologie des Marien Hospital Herne, bespricht Cornelia Recht die Behandlungen jedes Patienten.

Um immer auf dem aktuellen Stand zu sein, ist sie auch morgens in der ärztlichen Frühbesprechung dabei. „Hier wird jeder Patient besprochen und ein aktueller Stand zur Behandlung gegeben. Das ist für meine Arbeit wichtig“, erklärt die Hagenerin. Dabei erfährt sie auch, warum ein Patient weiterhin in Behandlung bleibt oder bereits entlassen werden kann. Wenn ein Patient das Krankenhaus verlässt, dann kontrolliert Cornelia Recht noch einmal, ob alle Informationen vollständig sind oder ob sich noch eine Änderung ergeben hat. Übrigens, nach der Entlassung wird jede Akte geschlossen. Sollte die Person erneut aufgenommen werden, dann wird ein neuer Fall angelegt und der ganze Prozess beginnt von vorne.

Aus der Pflege in das Medizincontrolling

Bei ihrer täglichen Arbeit unterstützen sie und ihre Kollegen Ärzte und Pflegepersonal bei der Dokumentation und sind dabei in medizinische Abläufe involviert. „Viele Kollegen haben einen pflegerischen Hintergrund“, berichtet Cornelia Recht. Auch sie selbst machte 1993 ihr Examen als Kinderkrankenschwester und arbeitete fast 20 Jahre in diesem Beruf. „Nach einer Erkrankung wollte ich mich umorientieren und erhielt das Angebot einer Weiterbildung im Bereich des Medizincontrollings. Nach einem ersten Praktikum in einem anderen Krankenhaus führte mich mein Weg vor sechs Jahren als medizinische Kodierfachkraft in das Marien Hospital Herne.“ Hier arbeitete sie zunächst als Springer für verschiedene Abteilungen und ist mittlerweile fest in der Kardiologie / Angiologie tätig. Ihre langjährige Berufserfahrung in der Pflege und ihr großes Interesse an medizinisches Themen helfen ihr nun in ihrer alltäglichen Arbeit. „Erfahrungen im medizinischen Bereich, zum Beispiel durch die Arbeit in der Pflege oder als medizinische Fachangestellte, sind ein Vorteil für die Arbeit als Kodierfachkraft. Es ist wichtig, mit verschiedenen Krankheitsbildern und auch mit der medizinischen Fachsprache vertraut zu sein“, erklärt die 47-Jährige.

Am Schreibtisch kodiert Cornelia Recht die Fälle der Medizinische Klinik II – Kardiologie / Angiologie.

Mit den (medizinischen) Veränderungen Schritt halten

„Ich habe schon immer gerne Wissen gesammelt und bereits als Pflegekraft hat es mir Spaß gemacht, immer weiter zu lernen“, sagt Cornelia Recht. Das kann sie auch in ihrem jetzigen Beruf. Für sie und ihre Kollegen stehen jährliche Fortbildungen auf dem Programm, um auf dem aktuellen Stand zu sein. Neben diesen gesetzlichen Veränderungen, die regelmäßig neue Entwicklungen für ihren Beruf bringen, ist es vor allem der medizinische Fortschritt, der sie immer wieder aufs Neue begeistert: „Heute sind in der Medizin Dinge möglich, die vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen wären, das begeistert mich einfach.“ Neuerungen bedeuten häufig Detektivarbeit für Cornelia Recht: Wenn es neue Stents für Koronararterien gibt, dann ist es ihre Aufgabe herauszufinden, wie diese zu kodieren sind. So bietet der Arbeitstag auch für die erfahrene Kodierfachkraft immer wieder Herausforderungen. „Zum Glück sind wir ein eingespieltes Team und unterstützen uns immer bei Fragen gegenseitig“, freut sich Cornelia Recht über die gute Zusammenarbeit mit ihren Kollegen.

Während ihrer Arbeit ist Cornelia Recht stets für das Wohl ihrer Patienten und zur Unterstützung der Fachabteilung unterwegs. Abschalten vom Arbeitsalltag gelingt der 47-Jährigen dann gut zuhause mit ihrer Frau und ihren sechs Katzen. „Besonders wenn ich über längere Zeit an einem Intensivfall sitze, dann brauche ich einfach einen Ausgleich zum Arbeitsalltag“, erklärt sie. Und freut sich schon jetzt darauf, wenn Reisen wieder unbeschwert nach Corona möglich sind.

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