Daten, Zahlen und Analysen sind die Welt von Barbara Skudelny. Die 36-Jährige arbeitet in der Tumordokumentation der St. Elisabeth Gruppe im Marien Hospital Witten. Eine anspruchsvolle Tätigkeit, von der nicht nur die onkologischen Patienten der St. Elisabeth Gruppe, sondern auch in ganz Deutschland profitieren.
"Ich denke, die Arbeit der Tumordokumentation kann man folgendermaßen beschreiben: Durch unsere Arbeit tragen wir dazu bei, dass alle Kliniken in Deutschland an Krebs erkrankte Menschen nach den aktuellsten Forschungsergebnissen behandeln können", fasst Barbara Skudelny ihren Arbeitsbereich zusammen. "Dies geschieht auf drei verschiedenen Ebenen."
Die erste Ebene betrifft unmittelbar die an Krebs erkrankten Patienten, die in den Krankenhäusern der St. Elisabeth Gruppe behandelt werden: "Indem wir Daten zusammenführen, die an verschiedenen Stellen in der Behandlung der Patienten erhoben werden und diese aufbereiten, schaffen wir die Voraussetzung dafür, dass unsere Patienten optimal behandelt werden können. Die Daten liefern den behandelnden Ärzten stets eine ideale Grundlage, um Therapie-Entscheidungen treffen zu können." Daher kreist die Arbeitswoche von Barbara Skudelny typischerweise um den Mittwoch: "Dann findet bei uns im Marien Hospital Witten die interdisziplinäre Tumorkonferenz statt. Hierfür tragen meine Kolleginnen und ich im Vorfeld die Daten der angemeldeten Patienten zusammen, dokumentieren die vorgeschlagene Therapie und melden diese dann an die behandelnden Fachabteilungen und gegebenenfalls auch die Zuweiser weiter." So sind alle an der Therapie beteiligten Gruppen informiert, wie die Behandlung des Patienten weitergeht, wenn dieser zustimmt.
Doch dieser Datensatz ist nicht nur für die Behandlung des einzelnen Patienten von großer Bedeutung, wie Barbara Skudelny erklärt: "Die gesammelten Daten benötigen wir auch als Nachweis darüber, dass die zertifizierten Krebszentren der St. Elisabeth Gruppe die hohen Behandlungsstandards der Deutschen Krebsgesellschaft erfüllen. Hierfür führen wir verschiedene Analysen durch, die wir dann einmal jährlich bei einem Audit vorstellen, um die hervorragende Qualität der Zentren zu bestätigen. Dies ist – wenn man so will – die zweite Ebene, auf der die Patienten von den Daten profitieren."
Tatsächlich reicht die Arbeit von Barbara Skudelny und ihrem Team weit über die Grenzen von Herne und Witten hinaus, denn auf der dritten Ebene dienen die erhobenen Daten noch einem weiteren Zweck: "Alle Informationen leiten wir - natürlich vollständig verschlüsselt – an das Landeskrebsregister NRW weiter. Hier laufen flächendeckend epidemiologische und klinische Daten zusammen, um Wissenschaft und Forschung Hilfestellung bei der Entwicklung von erfolgreichen Behandlungsmethoden zu geben."
Für die tägliche Arbeit mit den komplexen Daten sind eine analytische Denkweise und ein gutes Gespür für Zahlen unerlässlich – genau das Richtige für Barbara Skudelny. 2009 machte die Biologin ihren Master of Science in Münster und arbeitet seitdem in der klinischen Forschung. Auf den Bereich stieß sie bei einer Alumni-Veranstaltung an der Universität: "Dort habe ich mich mit jemandem unterhalten, der in der klinischen Forschung tätig war und fand, dass dies sehr spannend klang. Nach einem anschließenden Praktikum wusste ich – ja, das will ich auch machen!" 2017 bewarb sie sich dann für eine Stelle im Studiensekretariat im Marien Hospital Witten. "Damals habe ich eine berufliche Veränderung angestrebt und die St. Elisabeth Gruppe erschien mir als interessanter Arbeitgeber, da sie ein breites Spektrum an Studien bietet und durch den Verbund von drei Akutkrankenhäusern ein sehr interdisziplinäres Arbeiten ermöglicht." Vor rund einem Jahr folgte dann der Wechsel in die Tumordokumentation, da die Dortmunderin sich noch mehr dem Bereich der Datenverarbeitung und -analyse widmen wollte. Hier fühlt sie sich nun angekommen: "Es ist insbesondere die Mischung aus komplizierten und aufwändigen Aufgaben sowie routinierten Abläufen, die mir so gut an meinem Job gefällt." Auch in ihrer Freizeit ist bei Barbara Skudelny stets ein kühler Kopf gefragt: Die 36-Jährige ist leidenschaftliche Bogenschützin und hat bereits viele Jahre als Dozentin für traditionelles Bogenschießen gearbeitet: "Für mich ist das der perfekte Ausgleich zum Beruf – draußen an der frischen Luft bietet mir das Bogenschießen das ideale Zusammenspiel aus Konzentration und Entspannung!"