St. Elisabeth Gruppe - Berufseinblick Medizinphysik-Experte
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Berufseinblick Medizinphysik-Experte

Die Strahlung im Blick - Einblicke in den Arbeitsalltag eines Medizinphysik-Experten

Im CT, bei einer Röntgenaufnahme oder zur Tumortherapie - ionisierende Strahlung wird im Krankenhaus in vielen Bereichen eingesetzt. Zum Schutz von Patienten und Mitarbeitern müssen dabei strenge Vorgaben eingehalten werden. Das ist die Hauptaufgabe von Moritz Budde. Er ist als Strahlenschutzbevollmächtigter in der St. Elisabeth Gruppe tätig. Wie abwechslungsreich sein Arbeitsalltag aussieht, hat er im Interview verraten.

Seit rund 5 Jahren arbeitet der Herner in der St. Elisabeth Gruppe - kennengelernt hat er die Krankenhausgruppe bereits während des Studiums: "Meine Bachelor- und Masterarbeit wurden von der medizinischen Physik betreut, die damals noch ein Teil der Klinik für Strahlentherapie und Radio-Onkologie des Marien Hospital Herne war", erzählt er. "Weil die Zusammenarbeit damals schon sehr gut lief, habe ich mich nach dem Studium direkt auf eine freie Stelle beworben." Die Anwendung des physikalischen Wissens in der Medizin findet er besonders spannend: "Die Physik spielt eine entscheidende Rolle bei den medizinischen Behandlungen und Untersuchungen der Patienten, wie z. B. im CT. Mit unserer Arbeit ermöglichen wir eine sichere Behandlung und leisten einen Beitrag für die Gesundheit der Patienten."

Strahlenschutz im Klinikbetrieb: Koordination und Kommunikation

Als Strahlenschutzbevollmächtigter und Leitung der Abteilung für Strahlenschutz ist Moritz Budde übergreifend für die Einhaltung des Strahlenschutzes im Klinikalltag in der St. Elisabeth Gruppe zuständig. Aber was genau bedeutet das eigentlich? Eine wichtige Aufgabe besteht darin, dem Anwender eine Orientierung bei der Optimierung von Strahlenanwendungen zu geben. "Wir überprüfen zum Beispiel, ob die Strahlenexposition der Patienten bei Untersuchungen und Behandlungen den vom Bundesamt für Strahlenschutz vorgegebenen Referenzwerten entspricht", erklärt er. Dazu werden zahlreiche technische Daten erhoben, analysiert und bewertet. "Das Ziel unserer Arbeit ist es, die Strahlenbelastung für Patienten und Mitarbeiter so gering wie möglich zu halten."

An seinem Arbeitsplatz wertet Moritz Budde die Werte aus, die bei Untersuchungen und Behandlungen mit ionisierender Strahlung gemessen wurden.

Die strahlenschutzrechtlichen Bestimmungen verändern sich jedoch stetig. Mit dem neuen Strahlenschutzgesetz sind 2018 zahlreiche neue Anforderungen in Kraft getreten, die im Klinikalltag umgesetzt werden müssen. Dafür steht der 29-Jährige in engem Austausch mit seinem Team, den verschiedenen Abteilungen der St. Elisabeth Gruppe und den Strahlenschutzbeauftragen - dies sind Ärzte und Medizinphysik-Experten, die stellvertretend für den Strahlenschutz in dem jeweiligen Bereich verantwortlich sind.

Die vom Strahlenschutzrecht vorgeschriebenen Pflichten werden vielfach an die Strahlenschutzbeauftragten delegiert. Bei der Einhaltung der Rechtskonformität und Umsetzung der neuen Aufgaben steht Moritz Budde den beauftragten Ärzten mit fachlicher Expertise als Bindeglied zum Strahlenschutzverantwortlichen beratend zur Seite. "Damit die gesamten rechtlichen Vorgaben eingehalten werden, ist eine gute Administration, Koordination und Kommunikation zwischen allen Beteiligten besonders wichtig", fasst Moritz Budde zusammen.

Gemeinsam mit den behandelnden Ärzten bespricht Moritz Budde die Bestrahlungspläne und -ergebnisse.

Strahlentherapie & Co.

Darüber hinaus ist das Team um Moritz Budde für die Erstellung von Bestrahlungsplänen in der Tumortherapie zuständig. "Für jeden Patienten wird ein individueller Behandlungsplan abhängig von der Erkrankung, dem allgemeinen Gesundheitszustand und der Anatomie erstellt, der sich z. B. in der Bestrahlungstechnik, Komplexität und Dosierung unterscheidet." Die Bestrahlung erfolgt durch einen Linearbeschleuniger. Dieser wird in regelmäßigen Abständen im Rahmen der physikalisch-technischen Qualitätssicherung überprüft, um Abweichungen von Kennmerkmalen frühzeitig zu erkennen. Unter anderem erfolgt jeden Morgen vor der klinischen Routine eine Kontrolle der wichtigsten Parameter, sodass eine sichere Behandlung und korrekte Dosisapplikation gewährleistet ist.

Bevor der Linearbeschleuniger zur Bestrahlung von Patienten eingesetzt wird, muss dieser täglich überprüft werden. Damit wird eine sichere Behandlung für Patienten und Mitarbeiter sichergestellt.

Ansprechpartner bei Fragen und Herausforderungen

An seinem Arbeitsalltag schätzt der Herner vor allem die Vielseitigkeit. Er ist Ansprechpartner für rund 800 Mitarbeiter der St. Elisabeth Gruppe, die im Berufsalltag Begegnungspunkte mit ionisierender oder radioaktiver Strahlung haben. Somit wird Moritz Budde fast täglich mit neuen Fragen zum Strahlenschutz, technischen Geräten oder bestimmten Expositionssituationen konfrontiert.

Fallen ihm beim Monitoring der Expositionsparameter Unregelmäßigkeiten auf, muss er nachvollziehen, wie diese zustande gekommen sind. Dazu ist die Einarbeitung in abteilungsspezifische Abläufe notwendig - z.B. in die des Herzkatheterlabors. Dort wird Röntgenstrahlung eingesetzt, um die Herzgefäße der Patienten sichtbar zu machen. "Den vom Dosismanagementsystem ermittelten Daten wird zur Beschreibung des Eingriffs von medizinischer Seite häufig ein Fachbegriff oder eine Abkürzung der Behandlung hinzugefügt wie z.B. CTO. Um die Höhe der Expositionen im Anschluss bewerten zu können, sind Kenntnisse über den Ablauf der Anwendungen erforderlich." Durch die Vielzahl an hochdifferenzierten Fachabteilungen ergeben sich ständig neue Fragestellungen, doch genau diese Abwechslung gefällt Moritz Budde gut: "Mir macht es Spaß, Herausforderungen anzunehmen, Probleme zu identifizieren und bei der Lösung mitzuwirken."

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