Wenn vom „mobilen Arbeiten“ gesprochen wird, denken spätestens seit dem Jahr 2020 viele an das „Home Office“. Peter Kompalka hat hingegen einen wirklich mobilen Arbeitsplatz, der bis zu 14 Tonnen wiegen kann. Seit 2015 arbeitet der 48-Jährige im Fahrdienst der St. Elisabeth Gruppe und sorgt gemeinsam mit seinen Kollegen dafür, dass dringend benötigte medizinische Geräte und andere Güter rechtzeitig da ankommen, wo sie gebraucht werden.
Egal, ob Medikamente für die Stationen, Sterilgut für den OP oder Essen für Patienten und Mitarbeiter: Das Team des Fahrdienstes der St. Elisabeth Gruppe ist dafür zuständig, dass alles pünktlich an seinem Platz ist. Zu diesem Zweck gibt es 14 unterschiedliche Routen, die Peter Kompalka und seine Kollegen jeden Tag zurücklegen. „Am besten gefällt mir die ‚Apothekentour‘, auf der wir die einzelnen Einrichtungen z. B. mit wichtigen Medikamenten, Verbandsmaterial oder auch mit medizinischen Schutzmasken beliefern. Hier treffe ich besonders viele nette Kollegen“, verrät der Wittener. Die Fahrt endet dabei nicht immer in der Warenannahme oder im Lager der jeweiligen Einrichtung, sondern wird zum Teil auch zu Fuß zurückgelegt: „Wichtige Medikamente und Betäubungsmittel bringen wir auch bis auf die Station.“
Auch das Be- und Entladen der Fahrzeuge gehört zu den Aufgaben des Fahrdienstes.
Aber nicht nur Medikamente, auch die anderen Güter werden meist sehnsüchtig am Ort der Bestimmung erwartet. „Auf einer der Routen transportieren wir Operationsbesteck aus den Krankenhäusern in die Zentralsterilisierung und von dort aus wieder zurück. Da ist alles sehr genau geplant, damit keine Operation aufgeschoben werden muss“, erklärt der gelernte Kraftfahrer. Und wenn es dann doch mal besonders schnell gehen muss oder eine unerwartete Verzögerung auftritt, gibt es immer noch die sogenannten „Spontanfahrer“. Die springen ein, um Engpässe zu überbrücken und kurzfristige Aufträge zu übernehmen. „Wir sind ein wirklich eingespieltes Team und unterstützen uns hervorragend“, lobt er die Kollegen.
Je nachdem, welche Tour er fährt, sitzt Peter Kompalka hinter einem anderen Steuer.
Wer welche der 14 Routen fährt, ändert sich regelmäßig. „So ist jeder von uns mit allen Strecken und deren Besonderheiten vertraut. Daher haben wir im Krankheitsfall oder wenn einer der Kollegen Urlaub hat keine Probleme – etwa mit fehlender Ortskenntnis“, so Peter Kompalka. Und die ist gefragt, denn häufig ist es gar nicht so einfach, den Zielort zu erreichen. „In Witten musste ich schon einmal das Ordnungsamt rufen, weil die Ausfahrt komplett zugeparkt war und ich keine Chance hatte, dort mit dem LKW wieder heraus zu kommen“, erzählt der 48-Jährige. Nicht nur in solchen Fällen stehen er und seine Kollegen im regen Austausch mit dem Disponenten, Gerd Gostomski, der die Fahrten plant und koordiniert. Dann wird auch schon mal eine Tour kurzfristig geändert, sofern es die Ladung erlaubt.
Je nachdem, welche Fahrt für ihn auf dem Plan steht, ist Peter Kompalka mit einem anderen Fahrzeug unterwegs – der Fuhrpark reicht vom PKW bis zum LKW mit 14 Tonnen. Vor Fahrtantritt prüfen die Mitarbeiter des Fahrdienstes regelmäßig die Fahrzeuge, damit sie unterwegs keine böse Überraschung erleben. Neben Sorgfalt und Pünktlichkeit ist also auch ein technisches Verständnis wichtig, um diesen Job zu erledigen. Ist das Fahrzeug fahrtüchtig, wird die Ladung am Startort abgeholt, etwa in der Apotheke oder der Küche. Anschließend machen sich die Kraftfahrer auf den Weg, um ihre Ziele für den Tag anzusteuern und die Ladung zu überbringen beziehungsweise neue Fracht aufzunehmen und diese weiter zu transportieren.
Vor Fahrtantritt prüfen Peter Kompalka und seine Kollegen regelmäßig die Fahrzeuge.
So hat Peter Kompalka schon jede Einrichtung der St. Elisabeth Gruppe kennen gelernt – von der Kita über die Krankenhäuser bis zum Hospiz. „Ich mag es, dass ich in meinem Job so viel rumkomme und viele unterschiedliche Kollegen kennenlerne“, fasst er zusammen. Und auch vor und nach der Arbeit macht der Kraftfahrer noch einige Kilometer gut – dann tauscht er aber häufig vier gegen zwei Räder. „Bei gutem Wetter fahre ich die Strecke von Witten nach Herne gerne mit dem Fahrrad. Das hilft mir dabei, den Kopf frei zu kriegen.“