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Vom Campus ins Rheumazentrum Ruhrgebiet – Berufseinblick Ergotherapie

Experte im Bereich Rheuma sein und dabei einen sehr abwechslungsreichen Arbeitsalltag haben, dies ermöglicht die Arbeit als Ergotherapeut im Rheumazentrum Ruhrgebiet. Klaudiusz Pernak hat genau diese Kombination überzeugt. Nach seiner Ausbildung am Campus der St. Elisabeth Gruppe ist er nun festangestellter Ergotherapeut in der Fachklinik für rheumatische Erkrankungen.

„Als Ergotherapeuten legen wir den Fokus auf die Handlungsfähigkeit der Patienten im Alltag. Wir schauen also individuell: Welche Einschränkungen hat der Patient im Alltag durch seine Erkrankung und wie können wir diese verringern oder sogar beseitigen?“, erklärt der 25-Jährige. Ergotherapie kommt in verschiedenen Disziplinen zum Einsatz, zum Beispiel in der Neurologie nach einem Schlaganfall oder bei orthopädischen Krankheitsbildern wie angeborene Fehlbildungen oder Gelenkentzündungen. Doch auch in der Geriatrie, der Kinder- und Jugendmedizin, der psychiatrischen Behandlung und der Arbeitstherapie übernehmen Ergotherapeuten ebenso wie bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen einen wichtigen Teil der Therapie.

Interdisziplinäre Therapie bei Rheumapatienten

Patienten mit rheumatischen Erkrankungen leiden oftmals unter Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, die die Lebensqualität negativ beeinflussen können. „Im Rheumazentrum Ruhrgebiet gibt es neben der medizinischen Behandlung interdisziplinäre Therapieangebote. Neben uns Ergotherapeuten übernehmen Physiotherapeuten, Gymnastiklehrer, Masseure und medizinische Bademeister sowie Assistenzkräfte verschiedene Aufgaben der Behandlung“, sagt Klaudiusz Pernak. „Die Physiotherapeuten übernehmen kurz gesagt die grobmotorische Therapie und die Förderung der allgemeinen Körperfunktionen. Die Ergotherapie legt den Fokus auf die Feinmotorik und Basis-Handlungen im Alltag. Wir stimmen uns eng ab, damit die Therapie gut aneinander anknüpft. Denn wir verfolgen gemeinsam das Ziel, die Stärken der verschiedenen Therapiebereiche bei jedem Patienten optimal zu nutzen.“

Mit Knete und Pinzette zu mehr Lebensqualität

Wissen möglichst praktisch und alltagsbezogen vermitteln, damit dieses in Erinnerung bleibt – dies ist der grundlegende Ansatz in der Ergotherapie. Je nach Erkrankung und Einschränkung der Patienten, wird dabei auf vielfältige Ansätze zurückgegriffen. In der Knetgruppe hilft Therapieknete beim Muskelaufbau und bei der Verringerung der Schmerzen durch Bewegung. „Besonders morgens leiden Rheumatiker unter steifen Gelenken. Wenn sie unter Schmerzen leiden, passiert es schnell, dass die Betroffenen sich schonen und möglichst wenig bewegen. Das kreative und freie Arbeiten mit Knete motiviert zur Bewegung. Zusätzlich vermitteln wir Informationen dazu, wie Gelenke im Alltag geschützt werden können“, ergänzt der Ergotherapeut. In anderen Gruppen werden die Feinmotorik oder die Hirnleistung trainiert. „Wir beschränken uns in der Therapie nicht auf die rheumatischen Erkrankungen der Patienten. Das Hirnleistungstraining mit Sprichwörtern oder Spielen kommt zum Beispiel bei dementen Patienten zum Einsatz.“

Neben der Gruppentherapie gibt es in der Ergotherapie auch Einzelsitzungen. Hierbei wird auf die individuellen Probleme eingegangen. „In anderen Therapiebereichen beschränkt man sich zu oft auf die Probleme der Patienten. In der Ergotherapie beziehen wir zusätzlich auch die Stärken der Patienten ein. Ist jemand zum Beispiel besonders kreativ, berücksichtigen wir das in der Therapie und bringen kreative Übungen ein“, betont er. Außerdem erfragen die Therapeuten, welche konkrete Handlungen den Patienten im Alltag schwer fallen. „Eine Patientin hatte zum Beispiel Probleme damit, sich selbst die Augenbrauen zu zupfen. Diese Bewegung haben wir erst mit einem Ball und mit Knete geübt. Später standen wir zusammen mit einer Pinzette vor dem Spiegel. Der schönste Erfolg ist es, wenn Patienten nach dem Klinikaufenthalt keine Ergotherapie mehr benötigen“, sagt Klaudiusz Pernak.

Der Einsatz von Therapieknete motiviert zur Bewegung und kann somit die Beschwerden der Patienten lindern.

Faszination seit Kindheitstagen

Die Ergotherapie hat ihn bereits fasziniert, als er als Kind selbst in ergotherapeutischer Behandlung war. „Da war mir schon klar: Das möchte ich auch machen“, erzählt er. „Doch ich dachte, dass dies nur durch ein Studium möglich ist und das war keine Option für mich.“ Nach dem Fachabitur im Bereich Wirtschaft und Verwaltung wurde dem 25-Jährigen jedoch klar, dass eine Tätigkeit rund um die Betriebswirtschaft nicht seinen Berufswünschen entspricht. In einem Freiwilligen Sozialen Jahr arbeitete er in einer Einrichtung für Kinder und Jugendliche mit Behinderung und blieb dort im Anschluss als Integrationshelfer. Durch eine Bekannte, die ebenfalls Ergotherapeutin ist, wurde er auf die Möglichkeit aufmerksam, in einer schulischen Ausbildung am Campus der St. Elisabeth Gruppe Ergotherapeut zu werden. „Ich fand die moderne Ausstattung am Campus und die vielen Einrichtungen der St. Elisabeth Gruppe beeindruckend. Während der Ausbildung haben wir viel praktisch gearbeitet, zum Beispiel bildnerisches Arbeiten oder Gestaltung mit Pappe oder Papier. Die Dozenten und Auszubildenden begeistern sich für den Beruf. Das hat die Ausbildung so besonders gemacht“, sagt er.

Ausbildung und Praxiseinsatz begeistern

In der Ergotherapieausbildung in der St. Elisabeth Gruppe erfolgen zunächst zwei Jahre Unterricht am Campus. Im dritten Lehrjahr absolvieren die Auszubildenden dann drei- bis viermonatige Praxiseinsätze in den Bereichen psychosozial, arbeitstherapeutisch und motorisch-funktionell. Im Rheumazentrum Ruhrgebiet lernte er den motorisch-funktionellen Bereich kennen. „Rheuma betrifft Kinder, Erwachsene und ältere Menschen und hat zum Beispiel auch Einfluss auf die Psyche und das Sozialleben. Experte in diesem Bereich zu werden und dabei solche individuellen Unterschiede im Arbeitsalltag zu erleben, hat mich begeistert“, erzählt er. „Außerdem habe ich mich direkt im Team wohlgefühlt. Die Ergotherapeuten und Therapeuten aus den anderen Bereichen zeigen den Auszubildenden viel und helfen engagiert bei Fragen.“

Innerhalb des Therapeuten-Teams hat sich Klaudiusz Pernak sofort wohlgefühlt. Im Austausch mit seinen Kollegen kann sich Klaudiusz Pernak auch nach der Ausbildung immer weiterentwickeln.

Von der Ausbildung in die Festanstellung

Dank dieser Erfahrungen fiel die Entscheidung auf beiden Seiten leicht: Klaudiusz Pernak beendete Ende 2022 seine Ausbildung und ist nun seit Anfang 2023 festangestellter Ergotherapeut im Rheumazentrum Ruhrgebiet. „Schon zum Ende des Praktikums konnte ich schon sehr selbstständig arbeiten. So ist der Übergang in die Arbeit als examinierter Ergotherapeut sehr gut verlaufen. Ich übernehme jetzt mehr Verantwortung und habe dadurch auch ein größeres Verantwortungsbewusstsein entwickelt“, betont er.

„Hier im Rheumazentrum kann ich mich auch nach der Ausbildung weiterentwickeln. Ich kann weiterhin viel von der Berufserfahrung meiner Kollegen lernen. Zukünftig möchte ich gerne die Weiterbildung zum Handtherapeuten absolvieren und auch ein Studium der Ergotherapie kann ich mir vorstellen.“

 

 

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