Zu den Inhalten springen
St. Elisabeth Gruppe
St. Elisabeth Gruppe
HomeHome
Karriere & Bildung

Die Kommunikationsfähigkeit verbessern – Das vielfältige Aufgabengebiet der Logopäden im Marien Hospital Herne

Auf den ersten Blick kennt fast jeder die Logopädie. Kinder im Vor- und Grundschulalter werden sprachlich gefördert, so das Klischee. Im Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum sieht der Alltag jedoch wesentlich vielfältiger aus: Von der spielerischen Therapie von Kindern mit Sprachstörungen über die Versorgung von ambulanten Patienten mit neurologischen Störungen bis hin zur Behandlung von künstlich beatmeten Patienten auf der Intensivstation ist alles dabei. Doch was genau macht eine Logopädin im Krankenhaus und wie sieht die Arbeit im Marien Hospital Herne aus?

„Entgegen des Klischees richtet sich Logopädie nicht nur an Kinder, sondern an alle Menschen, die Schwierigkeiten mit der Sprache und dem Sprechen, der Stimme, dem Schlucken und weiteren Mundfunktionen haben“, erklärt Michaela Strauch, Logopädin im Zentrum für Prävention, Therapie, Rehabilitation und sportmedizinische Diagnostik des Marien Hospital Herne. „Oft sind angeborene oder erworbene Störungen die Ursache. Unsere Aufgabe ist es, diese Störungen zu diagnostizieren, die betroffenen Patienten zu beraten und sie dann entsprechend zu therapieren“, berichtet die 24-Jährige. „Ziel ist es, die Störungen des Patienten so gut es geht zu bessern und so seine Kommunikationsfähigkeit zu sichern oder wiederherzustellen.“

Logopädie im Krankenhaus

Im Marien Hospital Herne arbeiten die Logopäden täglich mit vielen verschiedenen Patienten mit genauso unterschiedlichen Erkrankungen. Dazu zählen: Schlaganfälle, Morbus Parkinson, Hirntumore, Multiple Sklerose oder andere operative Eingriffe. „Die Liste der Erkrankungen ist lang. Störungen wie Stottern oder Poltern – das ist eine Störung des Redeflusses – kommen bei uns eher selten vor“, erzählt Michaela Strauch.

Logopädie wird am Patientenbett durchgeführt.

Logopädin Michaela Strauch macht eine Übung am Patientenbett vor.

Wie sieht die Arbeit als Logopäde im Marien Hospital Herne aus?

Besonders an der Arbeit im Krankenhaus sind die vielen verschiedenen Bereiche, die die Logopäden abdecken. Michaela Strauch behandelt sowohl Patienten auf Normalstationen als auch auf der Intensivstation. Neben den stationären Patienten, die im Rahmen ihres Krankenhausaufenthalts betreut werden, gibt es auch eine ambulante Betreuung nach vereinbartem Termin. Zu den ambulanten Patienten gehören auch viele Kinder.
Im Marien Hospital Herne wird Teamarbeit großgeschrieben. Neben einer morgendlichen interdisziplinären Teambesprechung der Therapeuten – bestehend aus Logopäden, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten – findet täglich auch eine Besprechung gemeinsam mit Ärzten und Pflegepersonal statt. Dort geht der Blick über den rein logopädischen Tellerrand hinaus: Jeder Patient wird unter die Lupe genommen, wodurch ein tagesaktueller Gesamteindruck entsteht. So kann die logopädische Therapie genau auf die Tagesform und den Genesungsfortschritt der Patienten zugeschnitten werden: „Bei vielen Patienten entscheidet die Tagesform, welche Übungen überhaupt gemacht werden können.“ Eine enge Zusammenarbeit und Absprache mit den Pflegekräften ist daher wichtig. Vor und nach der Behandlung der stationären Patienten finden die ambulanten Termine statt. „Ambulant betreue ich auch einige Kinder“, berichtet die Recklinghäuserin.

Austausch zwischen Logopädin und Pflegefachkräften.

Die Logopädin tauscht sich mit den Kollegen aus.

Besondere Herausforderungen auf der Intensivstation

Besonders künstlich beatmete Patienten auf der Intensivstation waren für die Logopädin am Anfang eine spannende neue Herausforderung: „Ich habe meine Ausbildung in einem anderen Betrieb gemacht und hatte erst hier Kontakt zu Patienten auf der Intensivstation“, berichtet sie.
Einige Patienten auf der Intensivstation sind auf ein Tracheostoma angewiesen. Das ist eine Form der künstlichen Beatmung. Dabei wird durch einen Schnitt ein Schlauch in die Luftröhre eingeführt, der den Patienten mit Sauerstoff versorgt. Dadurch können die Patienten jedoch nicht mehr sprechen, da der Atemstrom die Stimmbänder nicht mehr in Schwingung bringt. Durch das Einsetzen einer sogenannte Sprechkanüle wird das Sprechen wieder möglich. „Für eine klinische Schluckuntersuchung und die Übungen der logopädischen Therapie ist eine Sprechkanüle unerlässlich. Als Logopädin im Krankenhaus sollte man definitiv keine Berührungsängste haben und nicht menschenscheu sein“, berichtet die 24-Jährige.

Den Schluckbeschwerden auf der Spur

Michaela Strauch interessiert sich besonders für die klinische Logopädie, vor allem für die Behandlung von Patienten mit neurologischen Erkrankungen. Spezialisiert hat sie sich auf die Dysphagie, die Störung des Schluckvorgangs zwischen Mund und Magen. Liegt ein Verdacht auf eine solche Störung vor, wird im Marien Hospital Herne gemeinsam mit einem Arzt eine sogenannte FEES-Untersuchung (Flexible Endoskopische Evaluation des Schluckens) durchgeführt. Dabei wird ein dünner Schlauch mit einem Endoskop durch die Nase des Patienten eingeführt und bis vor den Eingang des Kehlkopfes geschoben. Der Schluckakt lässt sich so genau beobachten und eventuelle Auffälligkeiten werden sichtbar. Bei der Schluckuntersuchung schluckt der Patient nacheinander Wasser, angedicktes Wasser, Pudding, Weißbrot und Tabletten. Das Ganze wird genau protokolliert. Je nachdem wie gut oder schlecht das Schlucken klappt, wird zwischen verschiedenen Stufen einer Dysphagie unterschieden und ein entsprechender Therapieplan aufgestellt.

Logopädin führt eine FEES-Diagnostik durch.

Michaela Strauch führt eine FEES-Untersuchung durch.

Weiterbildungen sind gern gesehen

Besonders gefällt der Logopädin an der Arbeit bei der St. Elisabeth Gruppe, dass viel Wert auf Weiterbildungen gelegt wird und dass diese von der Gruppe besonders gefördert werden. Für die Zukunft möchte Sie sich gerne im Spektrum der Neurologie weiterbilden und vielleicht in ein paar Jahren – wenn sie noch mehr Berufserfahrung gesammelt hat – selbst Logopäden ausbilden, um ihr Wissen an andere weiterzugeben.

© St. Elisabeth Gruppe | Impressum | . Datenschutz | . Datenschutz­einstellungen anpassen.