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Zwei Schwestern klatschen sich ab - sie absolvieren gemeinsam die Pflegeausbildung
Karriere & Bildung

Schwestern in der Pflege

Wenn der ein oder andere Patient den veralteten Begriff „Schwester“ nutzt, meint er vermutlich eine der examinierten Pflegekräfte, die auf der Station für ihn verantwortlich ist. Wenn Mara oder Merle Sternke während ihrer Arbeit im Krankenhaus das Wort „Schwester“ benutzen, dann hat dies eine ganz andere Bedeutung: Die beiden teilen nämlich nicht den gleichen Nachnamen, sondern auch die gemeinsame Leidenschaft für den Pflegeberuf, sie sind also privat wie beruflich Schwestern. Im August 2023 sind sie gemeinsam in die generalistische Pflegeausbildung gestartet und arbeiten Hand in Hand auf ein Ziel hin: Pflegefachkräfte mit der Vertiefung Kinderkrankenpflege.

Auch wenn Merle und Mara Sternke sich sehr ähnlich sehen, sind die beiden keine Zwillinge, Mara ist mit 23 Jahren die Älterer von Beiden, Merle ist mit ihren 20 Jahren die Jüngere im Duo. Seit rund einem halben Jahr drücken die beiden zusammen die Schulbank am Campus der St. Elisabeth Gruppe und haben auch ihren ersten Praxiseinsatz zusammen gemeistert. Die Freude, dass die beiden zusammen in einer Klasse sind, war groß: Trotz des Altersunterschiedes haben sich die beiden Schwestern schon während der Schulzeit unterstützt und von den Stärken des jeweils anderen profitiert. Damit wollen die beiden als starkes Team nun auch in der Ausbildung weiter machen und dementsprechend gut verlief der Start in den gemeinsamen neuen Lebensabschnitt.

Inhalte der Kinderkrankenpflege auch im Theorieunterricht

Die ersten Wochen nach Beginn der Ausbildung stand zunächst Theorie auf dem Stundenplan: Herz- und Kreislauf-System, Harn und Stuhl, Möglichkeiten der Prophylaxe – alles immer mit einem Augenmerk auf Kinder. „Unsere Kursleitung hat selber viele Jahre auf einer Kinderstation gearbeitet und konnte uns bereits in diesen generalistischen Themen immer auch spannende Informationen rund um die Versorgung der Kleinsten geben“, berichten die Schwestern.

Eine Auszubildende versorgt ein Neugeborenes

Merle Sternke versorgt ein Neugeborenes und führt eine Messung der Sauerstoffsättigung am Fuß durch.

Pflege von Neugeborenen und Müttern auf der Wöchnerinnenstation

Gewappnet mit diesem ersten Wissen ging es dann in den ersten Praxiseinsatz – tatsächlich zufällig wieder gemeinsam. Auf der Wöchnerinnenstation des Marien Hospital Witten versorgten die beiden Neugeborene und ihre Mütter und durften verschiedene Tätigkeiten kennen lernen. „Erstversorgung von Neugeborenen, Blutzuckermessung, Stillberatung und außerdem waren wir bei einem Kaiserschnitt dabei“, erinnert sich Mara Sternke. Für die 23-Jährige nicht ganz ungewohnt, schließlich war sie vor dem Start in die Pflegeausbildung rund ein halbes Jahr als Praktikantin im OP tätig und hatte den Beruf der Operationstechnischen Assistentin, kurz OTA, ins Auge gefasst. „Doch während der OP sind die Patienten in der Regel unter Narkose, da fehlte mir einfach der Kontakt“, schmunzelt die Wittenerin. Und so entschieden sie und ihre Schwester Merle schließlich gemeinsam, dass es in die Pflege gehen soll. Darüber freute sich auch die Mutter der beiden, die als Anästhesistin arbeitet.

Eine Pflegeauszubildende bereitet sich für einen Kaiserschnitt im OP vor.

Pflege statt OTA: Mara Sternke hat mir ihrer Ausbildung die für sie richtige Wahl getroffen.

Arbeit mit gesunden und kranken Kindern

Ein echtes Highlight war für Mara Sternke in ihrem ersten Praxiseinsatz die Begleitung einer jungen Familie in der intensiven Zeit vor, während und nach der Geburt. „Ich habe die Familie bereits vor dem Kaiserschnitt vorbereitet und dann auch im OP begleitet. Im Anschluss habe ich die Familie bis zur Entlassung auf der Station betreut. Die Familie hat sich für die Begleitung sehr herzlich bedankt, das war ein tolles Gefühl.“
Einen Kontrast zu der Arbeit mit gesunden Neugeborenen boten den Schwestern ihre Folgeeinsätze auf der kinderchirurgischen Station und auf einer Kinderstation. Hier lernten die beiden Wittenerinnen Kinder kennen, die schwer erkrankt sind, zum Beispiel am RS-Virus oder die unter Verbrennungen litten. „Es ist sehr intensiv mitzuerleben, wie diese Kinder langsam wieder gesund werden, Lust auf Essen bekommen oder wieder anfangen zu spielen. Das hat mich sehr bewegt, besonders als wir einige Kinder kurz vor Weihnachten noch nach Hause entlassen konnten“, erinnert sich Merle Sternke.

Unterstützung durch Schwester, Fachkräfte und Praxisanleitung

Während Theorie und Praxis sind Merle und Mara Sternke nicht alleine, sie motivieren und unterstützen sich gegenseitig. Doch eine Schwester mit dem gleichen Berufswunsch ist natürlich keine Voraussetzung für eine Arbeit in der Pflege, denn die Auszubildenden erhalten auch auf anderen Wegen viel Unterstützung. Erfahrene Pflegekräfte stehen für Fragen bereit und fest eingeplante Praxisanleitungen bieten viel Raum für Vor- und Nachbereitung von pflegerischen Situationen. So auch, als den Schwestern eine Patientin bei der Mobilisation kollabierte. Auch wenn die beiden schnell und korrekt gehandelt haben, waren sie dankbar für die Tipps und Erklärungen der erfahrenen Experten auf ihrer Station, um die Situation zu reflektieren. Die erfahrenen Pflegekräfte waren übrigens zum Teil erst einmal skeptisch, dass ein Geschwisterpaar zusammen in den praktischen Einsatz kommt. „Doch wir konnten die anfängliche Skepsis schnell ausräumen und überzeugen – sowohl einzeln, als auch als Team“, freuen sich die beiden Auszubildenden.

Zwei Schwestern absolvieren gemeinsam die Pflegeausbildung

Die Schwestern sind beruflich und privat ein gutes Team.

Einblicke in die Langzeitpflege mit Senioren als Teil der Ausbildung

Aktuell befinden sich die beiden in getrennten Einsätzen in der Langzeitpflege. Diese sieht als Teil der generalistischen Pflegeausbildung vor, dass die Auszubildenden sich auch mit dem Thema der Altenpflege beschäftigten. Den beiden Wittenerinnen gefällt auch dieser Einsatz sehr gut. „Man baut schnell eine Routine mit den Bewohnern auf und weiß genau, wer keinen Brokkoli mag oder wer eine Schwäche für Schokopudding hat. Die Bewohner haben viel Lebenserfahrung und teilen ihre Weisheiten gerne, das ist sehr spannend und gefällt mir als Blick über den Tellerrand in meiner Ausbildung gut“, sagt Merle Sternke. Das gemeinsame Ziel der beiden bleibt jedoch die Kinderkrankenpflege, auch wenn sie noch offen für eine Station sind. Das darf bei beiden auch gerne die gleiche Station sein – sie sind schließlich nicht nur einzeln, sondern auch zusammen als Team ein echter Gewinn für ihre Patienten.

Interessiert an einer Pflegeausbildung in der St. Elisabeth Gruppe? Infos zur Ausbildung und zur Bewerbung gibt es über folgenden Link: www.elisabethgruppe.de/pflegeschule

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