„Die Arbeit mit Metall und Maschinen war nie so richtig meine Sache“, erzählt Aileen Köllmann. Auch aus diesem Grund arbeitet die 20-Jährige nicht als Feinwerkmechanikerin, obwohl sie diesen Beruf – wenn auch unfreiwillig – während ihrer Schulzeit erlernt hat. „Ich musste mir eine handwerkliche Ausbildung aussuchen, um meine Mittlere Reife zu bekommen. Richtig begeistert hat mich keine der Auswahlmöglichkeiten“, erklärt sie. Ihre Berufung fand sie dann während eines Pflegepraktikums, das sie – ebenfalls während der Schulzeit – in der Kardiologie des Marien Hospital Herne absolvierte. „Ich wollte eigentlich immer im Rettungsdienst arbeiten, wie mein Vater, aber während des Praktikums habe ich mich stattdessen in den Pflegeberuf verliebt“, so die Castrop-Rauxelerin.
Mit der mittleren Reife und der Ausbildung zur Feinwerkmechanikerin in der Tasche ging Aileen Köllmann von der Schule ab und bewarb sich 2018 für eine Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegerin in der St. Elisabeth Gruppe. „Meine Familie konnte sich nie vorstellen, dass ich in der Pflege arbeiten würde. Meine Mutter hat sogar gewettet, dass ich die Ausbildung während der Probezeit aufgeben würde“, erzählt sie. Mittlerweile ist sie im dritten Jahr ihrer Ausbildung angekommen und nach wie vor von der Arbeit im Pflegedienst begeistert. „Auch meine Mutter ist mittlerweile sehr stolz auf mich.“ Ein besonderes Lob, denn ihre Mutter war einer der Gründe, warum Aileen Köllmann unbedingt ihre Ausbildung in der St. Elisabeth Gruppe machen wollte: „Meine Mutter geht seit Jahren zur Behandlung nur noch ins Marien Hospital Herne, sofern es möglich ist.“
Erste Erfahrungen mit der Behandlung von Patienten konnte Aileen Köllmann während eines Pflegepraktikums sammeln.
Im Gegensatz zur Arbeit an der Werkbank in ihrer ersten Ausbildung liegt ihr der Umgang mit den Patienten deutlich besser. „Mit den Patienten kann ich reden, mich auf sie einlassen und ihnen erklären, was ich mache. Das kann man mit Holz und Metall auch versuchen – es bringt nur nichts“, lacht die 20-Jährige. „Ich war froh, dass mich die Arbeit in der Pflege so begeistert hat, denn die handwerkliche Ausbildung war überhaupt nicht mein Fall.“ Die ersten Erfahrungen aus dem Pflegepraktikum machten ihr den Einstieg in die Ausbildung etwas leichter – auch wenn gute 2 Jahre dazwischenlagen. Doch zumindest grundlegende Tätigkeiten, wie die Vitalzeichenkontrolle oder das Patientengespräch, hatte sie bereits mit Erfolg durchgeführt.
An der Arbeit mit Patienten hat Aileen Köllmann deutlich mehr Spaß als am Umgang mit Maschinen.
Im Rahmen der Ausbildung hat Aileen Köllmann viele verschiedene Stationen in den Krankenhäusern der St. Elisabeth Gruppe besucht. Die Auszubildenden erhalten so die Möglichkeit, alle Bereiche der Pflege kennenzulernen und können feststellen, für welche Arbeitsbereiche sie sich besonders interessieren. Bei der Castrop-Rauxelerin sind das die eher außergewöhnlichen Stationen – beispielsweise die zentrale Notaufnahme des Marien Hospital Herne. „Der Praxiseinsatz dort hat mich besonders beeindruckt. Es ist eine ganz andere Arbeit als auf den ‚klassischen‘ Stationen. In der Notaufnahme habe ich mich rundum wohl gefühlt“, erzählt sie. „Auch, wenn der Dienst mal anstrengend war, bin ich immer mit einem Lächeln im Gesicht nach Hause gegangen“. Im Rahmen ihrer Ausbildung lernte die 20-Jährige zudem die Arbeit auf der Intensivstation kennen. „Hier habe ich mit ganz anderen Patienten gearbeitet, als auf den anderen Stationen oder in der Notaufnahme. Dementsprechend war auch eine andere Art der Pflege nötig. Das hat mich sehr interessiert“, erklärt sie. Eine Fachweiterbildung in der Intensivpflege und Anästhesie könnte sie sich ebenfalls für ihre Zukunft vorstellen.
In der Zentralen Notaufnahme muss es häufig schnell gehen.
Ein langfristiges konkretes Berufsziel hat Aileen Köllmann aber definitiv vor Augen. „In 20 Jahren würde ich gerne als Pflegekraft im Hospiz arbeiten.“ An der Arbeit im Hospiz fasziniert sie vor allem, dass die Pflegekräfte hier besonders viel Zeit haben, auf die schwerkranken Patienten einzugehen und sich intensiv mit ihnen zu beschäftigen. „Sie können die Patienten wirklich jeden Tag begleiten und mit noch mehr Einfühlungsvermögen pflegen als im Krankenhaus.“ Vorher möchte sie jedoch erst praktische Erfahrungen auf der Intensivstation oder in der Notaufnahme sammeln.
In der Zentralen Notaufnahme fühlt sich Aileen Köllmann besonders wohl –
langfristig könnte sie sich aber auch vorstellen, im Hospiz zu arbeiten.