St. Elisabeth Gruppe - Letzte Station: Praktisches Jahr - Von der Studentin zur Ärztin
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Letzte Station: Praktisches Jahr - Von der Studentin zur Ärztin

Nach jahrelangem Bücher wälzen, unzähligen Vorlesungen, Testaten, Praktika und zwei bestanden Staatsexamen ist Anna Lutz kurz vor ihrem Ziel angekommen. Nur noch elf Monate PJ durchlaufen, danach das letzte mündliche Staatsexamen bestehen, und sie ist Ärztin. Die Abkürzung „PJ“ steht für das „Praktische Jahr“, das den letzten Abschnitt der medizinischen Ausbildung darstellt. Anna Lutz absolviert ihr Praktisches Jahr im Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum. Sie erklärt, wie ihr Arbeitsalltag zurzeit aussieht und was ein PJ überhaupt ist.

Anna Lutz im Arztzimmer

Anna Lutz bei der organisatorischen Arbeit im Arztzimmer.

Weg ins Praktische Jahr

Schon als Kind hatte Anna Lutz den Wunsch, einmal Ärztin zu werden. Bereits bei den Pfadfindern übernahm sie, wenn es nötig war, die medizinische Versorgung. Um ihrem Traum näher zu kommen, absolvierte sie nach ihrem Schulabschluss zunächst eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin. „Die Ausbildung war eine gute Möglichkeit, um medizinische Erfahrungen zu sammeln und gleichzeitig die Wartesemester für das Studium zu überbrücken.“ Nach der Ausbildung arbeitete sie zunächst als OP-Schwester im St. Anna Hospital Herne. Vier Jahre später bekam sie die Zusage für den Studienplatz in der Medizin. Während des Studiums wurde ihr noch einmal bewusst, wie komplex der gesamte menschliche Organismus eigentlich ist: „Mich fasziniert, wie alle Funktionen des menschlichen Körpers miteinander zusammenhängen.“

Wie das Praktische Jahr aufgebaut ist

Mittlerweile ist Anna Lutz mit der theoretischen Ausbildung innerhalb des Studiums fertig. Das heißt, sie hat das erste und zweite Staatsexamen erfolgreich bestanden. Zurzeit absolviert die 32-Jährige im Marien Hospital Herne nun den dritten und letzten Teil des Medizinstudiums: das PJ.

Innerhalb von elf Monaten, aufgeteilt in drei Tertiale, lernen die Studierenden verschiedene Fachabteilungen eines Krankenhauses kennen. Zwei Tertiale müssen dabei in der Inneren Medizin sowie in der Chirurgie absolviert werden. Über das dritte Tertial kann selbst bestimmt werden. Anna Lutz befindet sich zurzeit in ihrem ersten Tertial im Bereich der Inneren Medizin. Hier lernte sie bereits das Gebiet der Rheumatologie im Rheumazentrum Ruhrgebiet kennen. Im Marien Hospital Herne hat sie zudem in der Medizinischen Klinik I im Bereich der Gastroenterologie sowie in der Medizinischen Klinik II, der Kardiologie, praktische Erfahrungen gesammelt.

Anna Lutz im Austausch mit Oberarzt Dr. Schweinfurth

PJ-Studentin Anna Lutz im Austausch mit Oberarzt Dr. Johannes Schweinfurth nach der Patientenvisite.

Arbeitsalltag im Praktischen Jahr – Ein Tag in der Gastroenterologie

Der Tag als PJ-Studentin beginnt für Anna Lutz mit einer Frühbesprechung mit den Assistenz- und Oberärzten: „Vor der Patientenvisite besprechen wir die Krankheitsbilder der aktuellen Fälle und Entlassungen. Im Laufe des Tages nehmen wir dann neue Patienten auf und stellen sie vor“, erklärt sie. Den Rest des Tages begleitet jeder PJ-Student einen Assistenzarzt. Dabei schaut Anna Lutz auch bei Behandlungen wie Endoskopien zu. Der Begriff „Endoskopie“ bedeutet wörtlich übersetzt „in das Innere sehen“. Darunter werden Eingriffe verstanden, bei denen Körperhohlräume wie der Bauch oder der Darm mit Hilfe eines Endoskops – ein schlauch- oder röhrenförmiges Instrument, an dessen Ende eine Kamera befestigt ist – untersucht werden. „Ich durfte dem Oberarzt auch bereits bei der Durchführung einer PEG assistieren“, berichtet sie. Die Abkürzung PEG steht für „perkutane endoskopische Gastrostomie“ und beschreibt ein Verfahren, bei dem eine Sonde über einen Zugang in der Bauchdecke in den Magen geführt wird, um Patienten darüber künstlich ernähren zu können.

Am besten gefällt der angehenden Ärztin die Neuaufnahme von Patienten, bei der die Anamnese sowie eine körperliche Untersuchung erfolgt. „Ich lerne die Patienten bei der Aufnahme kennen und kann sie während des gesamten stationären Aufenthaltes begleiten. Ihre gesundheitliche Entwicklung zu verfolgen finde ich dabei sehr spannend.“ Darüber hinaus führt Anna Lutz Blutabnahmen durch, legt Zugänge oder übernimmt organisatorische Dinge wie beispielsweise das Diktieren von Arztbriefen. „Generell habe ich im Marien Hospital Herne das Gefühl, für meine Arbeit wertgeschätzt zu werden“, betont sie. „Es gibt zum Beispiel jeden Dienstag eine Lehrvisite, bei der sich einer der Oberärzte Zeit nimmt, um uns verschiedene Behandlungen und Untersuchungen zu erklären. Da können wir auch Fragen stellen.“ Ebenfalls finden einmal wöchentlich PJ-Seminare zusammen mit allen Studierenden aus dem Marien Hospital Herne statt.

Anna Lutz bei der Vorbereitung einer PEG (perkutane endoskopische Gastrostomie)

Anna Lutz bei der Vorbereitung einer PEG (perkutane endoskopische Gastrostomie).

Wie es nach dem Praktischen Jahr weitergeht

Nach den elf Monaten PJ und dem hoffentlich bestandenen dritten Staatsexamen beginnt für Anna Lutz dann die Zeit als Assistenzärztin. Diese möchte sie ebenfalls gerne im Bereich der Inneren Medizin im Marien Hospital Herne durchlaufen. „Die Ärzte dort sind sehr darauf bedacht, uns Studierenden etwas beizubringen. Besonders, wenn man selbst auch Motivation zeigt und etwas lernen möchte.“

Nähere Informationen zum Praktischen Jahr gibt es auf der Seite des Marien Hospital Herne Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum.

 

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