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Karriere & Bildung

Facharztausbildung in der Inneren Medizin: Die Altersmedizin im Marien Hospital

Visite, Blutentnahme, Sonographie, Teambesprechung und nach Feierabend für die Facharztprüfung lernen. So sehen momentan viele Tage von Alexander Petrovic aus. Der 37-Jährige ist Assistenzarzt in der Klinik für Altersmedizin und Frührehabilitation des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum. Doch das Ende ist in Sicht: Aktuell steht er am Ende der fünfjährigen Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin.

Die Weichen für eine Karriere in der St. Elisabeth Gruppe – insbesondere im Marien Hospital Herne – wurden schon früh gestellt, denn Alexander Petrovic wurde in dem Krankenhaus, in dem er heute Patienten behandelt, geboren. Aber auch über die Arbeit hinaus ist der gebürtige Herner durch seine Familie und Freunde sehr verwurzelt mit seiner Heimatstadt, da fiel die Wahl für seinen aktuellen Arbeitgeber leicht.

Der Weg in die St. Elisabeth Gruppe

Nach bestandenem Abitur sammelte Alexander Petrovic Erfahrungen in der Pflege, entschied sich dann jedoch für eine Ausbildung zum Physiotherapeuten. Dieser Beruf führte ihn in das St. Anna Hospital Herne, wo der Wunsch weiter wuchs, ein Medizinstudium zu beginnen. 2013 bekam er die Zusage für den Studienplatz an der Ruhr-Universität Bochum. „Ich schätze es als großes Glück, dass ich so heimat- und familiennah studieren und jetzt auch arbeiten darf,“ sagt Alexander Petrovic. Durch seine Leidenschaft für Sport sowie seine Berufserfahrung als Physiotherapeut zog es ihn erst in die Fachrichtung der Orthopädie. Nach diversen Einblicken während seines Praktischen Jahres entschied er sich jedoch für die Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Kardiologie. Schließlich verlegte er den Schwerpunkt seiner Facharztausbildung aber doch in die Altersmedizin. Gründe dafür waren enge Familienmitglieder und Bekannte: „Es gibt viel zu wenig Ärzte in diesem Fach. Aufgrund des demografischen Wandels steigt außerdem der Bedarf an Fachpersonal. Da möchte ich aktiv sein und helfen.“

Der Weg zum Facharzt

Der Tag in der Geriatrischen Klinik beginnt mit einem interdisziplinären Austausch: Ärzte, Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden tauschen sich kurz über alle Patienten auf der Station aus. So entsteht ein tagesaktueller Eindruck jedes Patienten. Details aus z. B. dem vergangenen Nachtdienst oder der letzten Einheit Physiotherapie, die zur Diagnose oder Genesung beitragen kann, werden festgehalten. Davon profitieren nicht nur die Ärzte, auch die Therapien können so noch individueller gestaltet werden. Nach dieser Frühbesprechung startet die Blutabnahme bei den Patienten und dann geht es weiter mit der Visite. Im Anschluss werden die unterschiedlichen Untersuchungen durchgeführt und am Nachmittag werden – wenn es keinen Notfall gibt – Arztbriefe geschrieben. „An meiner Arbeit gefällt mir besonders, dass kein Tag ist wie der andere und dass ich mich täglich weiterbilde. Man lernt viele neue Menschen und Eindrücke kennen, so dass man schnell vergisst, auf der Arbeit zu sein“, beschreibt Alexander Petrovic seinen Arbeitsplatz.

Assistenzarzt bei der Visite auf der geriatrischen Station des Marien Hospital Herne.

Alexander Petrovic bei der Visite auf der geriatrischen Station des Marien Hospital Herne.

Komplexe Behandlung in der Altersmedizin

„Was viele nicht wissen ist, dass der Fachbereich der Altersmedizin sehr abwechslungsreich ist und dass die komplexe Behandlung in unserer Klinik sehr viele Vorteile für ältere Menschen mit sich bringt“, so Alexander Petrovic.

Dabei stehen dem Team der Klinik für Altersmedizin eine Vielzahl unterschiedlicher Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Hierzu zählen beispielsweise das geriatrische Assessment und verschiedene gastroenterologische, onkologische und internistische Untersuchungen. Auf Basis dieser Diagnosen erfolgen die Behandlungen durch den Assistenzarzt bzw. seine Kollegen in der Klinik oder er zieht die verschiedenen Experten anderer medizinischer Fachabteilungen des Marien Hospital Herne hinzu. Davon profitieren nicht nur die Patienten. Er knüpft durch die enge Zusammenarbeit auch viele Kontakte zu Kollegen und lernt ihre Arbeit in den anderen Fachabteilungen kennen.

Der enge interdisziplinäre Austausch mit den Kollegen ist im Marien Hospital Herne wichtig, um die Behandlung so individuell wie möglich an den Patienten anzupassen. Durch den Austausch hat jeder einen tagesaktuellen Gesamteindruck.

Der enge interdisziplinäre Austausch mit den Kollegen ist wichtig, um die Behandlung so individuell wie möglich an den Patienten anzupassen. Durch den Austausch hat jeder einen tagesaktuellen Gesamteindruck.

Die Rolle der Angehörigenarbeit

Wenn Patienten sich selbst nicht mehr gut artikulieren können, ist der enge Austausch mit den Angehörigen umso wichtiger. Mit zunehmendem Alter verlieren die Arztbesuche aus den verschiedensten Gründen für viele Patienten an Relevanz und werden auf die lange Bank geschoben. Aus diesem Grund ist der Blick aus zwei Perspektiven – der des Patienten und der des Angehörigen – umso wichtiger, um relevante Details für die Genesung und Besserung der Symptome zu enttarnen.

Promotion und Auszeichnung von der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin

Die Doktorarbeit von Alexander Petrovic behandelt das Training geriatrischer Patienten auf einem sogenannten Perturbations-Laufband. Dieser Gleichgewichtstrainer kombiniert eine bewegliche Plattform mit Echtzeit-Feedback, um mithilfe gezielter Übungen das Gleichgewicht und die motorischen Funktionen der Patienten zu verbessern. Auf das Thema aufmerksam wurde der 37-Jährige durch seinen physiotherapeutischen Hintergrund und durch Doktorvater Prof. Dr. med. Rainer Wirth, Chefarzt der Klinik für Altersmedizin und Frührehabilitation des Marien Hospital Herne. Das Marien Hospital Herne war eines der ersten Krankenhäuser in Deutschland, das dieses Gerät für das Balance-Training für sturzgefährdete Patienten angeschafft hat.

Der Assistenzarzt erklärt seinem Patienten das Training auf dem sogenannten Perturbations-Laufband.
Der Assistenzarzt erklärt seinem Patienten das Training auf dem sogenannten Perturbations-Laufband.

Der Assistenzarzt erklärt seinem Patienten das Training auf dem sogenannten Perturbations-Laufband.

Intensiviere Studien dazu gab es bisher nicht allzu viel, weshalb Alexander Petrovic diese einmalige Gelegenheit für seine Promotion wahrnahm. Durch die Corona-Pandemie wurden die Bedingungen für seine Studie zwar erschwert, die Mühe und Geduld hat sich jedoch gelohnt: Das Poster zu seiner wissenschaftlichen Arbeit wurde von der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin mit einem Preis ausgezeichnet. Aktuell ist er dabei, seine Promotion abzuschließen.

Das Poster zur wissenschaftlichen Arbeit von Alexander Petrovic wurde von der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin mit einem Preis ausgezeichnet.

Das Poster zur wissenschaftlichen Arbeit von Alexander Petrovic wurde von der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin mit einem Preis ausgezeichnet.

Alexander Petrovic engagiert sich nicht nur für seine Patienten. Zudem ist er Assistenzarztsprecher und engagiert sich nach Absprache mit anderen Assistenzarztkolleginnen und Kollegen um Verbesserungen der Arbeitsbedingungen. In der Freizeit werden auch zusätzlich häufiger private Treffen mit unterschiedlichen Aktivitäten organisiert. „Manche Tage sind stressig und lang, deshalb ist mir eine gute Arbeitsatmosphäre sehr wichtig.“

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