Polizei, BWL oder doch die Pflege? Arbeitsbereiche gibt es viele, da fällt die Entscheidung für den Beruf manchmal gar nicht so leicht. So ging es auch Lea-Sophie Bochen nach ihrem Abitur 2019. Letztendlich hat sie sich für die Pflege entschieden. Was für Aufgaben Pflegeauszubildende überhaupt haben und was ihr an der Ausbildung gefällt, hat sie im Interview verraten.
Am Ende des Dienstes steht die Übergabe an. Dabei besprechen die Pflegekräfte den Gesundheitszustand der Patienten und geben alle Informationen an die Kollegen des nachfolgenden Dienstes weiter.
Altenpflege, Ambulante Pflege & Co. - seit dem Ausbildungsbeginn im März 2020 hat Lea-Sophie Bochen bereits Einblicke in viele verschiedene Einrichtungen der St. Elisabeth Gruppe und Bereiche der Pflege erhalten. In der Regel dauern die praktischen Einsätze drei bis vier Wochen, damit die Auszubildenden genügend Zeit haben, die Abläufe auf der Station richtig kennenzulernen und auch Aufgaben selbstständig zu übernehmen. "Der dreimonatige Einsatz auf der Panorama-Station im Marien Hospital Herne hat mir besonders gut gefallen", erzählt die 21-Jährige. Die Panoramastation ist eine Privat- und Corona-Station, auf der Patienten mit vielen verschiedenen Erkrankungen versorgt werden - von urologisch, chirurgisch bis hin zu kardiologisch. "Ich finde die Abwechslung toll, denn so konnte ich viele verschiedene Krankheitsbilder kennenlernen und herausfinden, welcher Bereich nach der Ausbildung für mich interessant sein könnte."
Genauso vielfältig wie die Einsatzbereiche sind auch die Aufgaben von Pflegekräften. Das erleben auch die Auszubildenden in ihren Praxiseinsätzen. Doch wie läuft eigentlich ein Dienst auf einer Station im Krankenhaus ab? "Ein Frühdienst beginnt klassischerweise mit einer Übergabe. Dabei informieren die Pflegekräfte, die Nachtdienst hatten, die Kollegen aus dem Frühdienst über den Gesundheitszustand der Patienten", berichtet die Bochumerin. Anschließend beginnt der Rundgang mit der Kontrolle der Vitalzeichen der Patienten sowie der Körperpflege. Als Auszubildende ist Lea-Sophie Bochen einer examinierten Pflegekraft zugeteilt mit der sie gemeinsam die Patienten versorgt. "Bei Fragen kann man immer jeden auf der Station ansprechen." Darüber hinaus stehen den Auszubildenden Praxisanleiter bei ihren praktischen Einsätzen zur Seite, die sie praktisch ausbilden. "Bei einer Anleitung am Patienten achten die Praxisanleiter auf jedes Detail. Dadurch können wir uns immer mehr praktisches Wissen aneignen und werden optimal auf die Prüfungen vorbereitet."
Es müssen aber auch Medikamente zusammengestellt und verteilt oder Anordnungen von Ärzten umgesetzt werden. Besonders wichtig für den Arbeitsalltag der Pflegekräfte: die Dokumentation. "Alles, was umgesetzt wird, muss dokumentiert werden, damit jeder jederzeit die Patientenversorgung nachvollziehen kann."
Am Ende des Dienstes steht die Übergabe an. Dabei besprechen die Pflegekräfte den Gesundheitszustand der Patienten und geben alle Informationen an die Kollegen des nachfolgenden Dienstes weiter.
Die Chirurgie und Versorgung von Wunden findet Lea-Sophie Bochen besonders spannend. Der Verbandswechsel ist zum Beispiel ein wichtiger Teil der Wundversorgung, den die Pflegekräfte übernehmen. "Es gibt bestimmte Techniken wie die Kompressen angelegt oder gefaltet werden, die beim Verbandswechsel angewendet werden." Die Wundheilung ist ein Prozess, der stetig überwacht und dokumentiert werden muss. "Wenn die Wunde wieder verheilt und man selbst dazu beigetragen hat, ist das ein tolles Erfolgserlebnis."
Während ihrer Ausbildung hat Lea-Sophie Bochen auch die Versorgung von Wunden erlernt.
Die Auszubildenden begleiten Patienten aber auch zu Untersuchungen oder verteilen das Essen. Im Umgang mit den Patienten ist für Lea-Sophie Bochen Empathie und Toleranz entscheidend: "Oft kennt man den Hintergrund der Patienten nicht und kann im ersten Moment vielleicht nicht nachvollziehen, warum sie sich so verhalten wie sie es tun. Daher ist Empathie sehr wichtig für den Arbeitsalltag. Es gibt aber auch viele schöne Situationen mit den Patienten und viel Dankbarkeit und Wertschätzung für unsere Arbeit."
Wie es nach der Ausbildung weitergehen soll, hat sich Lea-Sophie Bochen schon gut überlegt: "Nach der Ausbildung möchte ich gerne noch studieren, um später als Lehrkraft mein Wissen weiterzugeben. Dafür habe mich bereits für ein berufsbegleitendes Pflegepädagogik-Studium bei der St. Elisabeth Gruppe beworben", freut sich die angehende Pflegekraft. "Ich bin ehrenamtlich in der Jugendarbeit tätig und arbeite gerne mit jungen Menschen zusammen. Das kann ich mir auch für meine berufliche Zukunft gut vorstellen."
Interessiert an einer Pflegeausbildung in der St. Elisabeth Gruppe? Infos zur Ausbildung und zur Bewerbung gibt es hier.