Mitten im Leben stehen und einen beruflichen Neuanfang wagen – dass diese zwei Dinge sich nicht ausschließen, dafür reicht nur ein kurzer Blick in die aufregende Vita von Jasmin Knittig, Auszubildende zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin im zweiten Lehrjahr in der St. Elisabeth Gruppe. Erst nach vielen Jahren im Handwerk entdeckte die Hernerin die Pflege für sich – und möchte nun nie wieder etwas anderes machen.
Ihren Weg in die Pflegeausbildung fand die Mutter eines Sohnes erst als sie schon mehr als 20 Jahre in verschiedenen Handwerksberufen gearbeitet hatte: “ Ich habe vor meiner Ausbildung bei der St. Elisabeth Gruppe bereits zwei Ausbildungen abgeschlossen“, erzählt Jasmin Knittig. „Bereits mit 16 Jahren hatte ich über eine Ausbildung im Gesundheitswesen nachgedacht. Ich habe mich dann aber doch für das Handwerk entschieden und eine Ausbildung zur Friseurin, später dann noch zur Kosmetikerin absolviert.“
Bis 2010 arbeitete die Hernerin als Friseurin und machte sich dann mit einem eigenen Kosmetikstudio selbstständig. Dann kam die Corona-Pandemie. In dieser Zeit konnte Jasmin Knittig ihren Beruf nicht ausüben und musste daraufhin ihr Kosmetikstudio schließen – an diesem Punkt hatte sich in ihrem Kopf aber schon längst ein Gedanke gefestigt, wie es weiter gehen könnte: “Meine damaligen Kunden haben mir immer wieder begeistert von der St. Elisabeth Gruppe erzählt, mit der sie entweder als Patienten oder Mitarbeiter Erfahrungen gemacht hatten“, so Jasmin Knittig. „Ich komme von hier. Daher war mir die St. Elisabeth Gruppe natürlich ein Begriff.“
Auch ein weiterer Punkt überzeugte sie: In der St. Elisabeth Gruppe werden sehr viele medizinische Fachrichtungen abgedeckt. In abwechslungsreichen Praxiseinsätzen in vielen unterschiedlichen Bereichen können angehende Pflegekräfte wertvolle Erfahrungen sammeln. Nach einem Praktikum in der Pflege war für Jasmin Knittig dann klar: „Hier geht es für mich weiter!“
Im Laufe ihrer Ausbildung betreute Jasmin Knittig schon in vielen Krankenhäusern und Einrichtungen der Gruppe Patienten. Dazu zählen zum Beispiel Geriatrie, Kurz- und Langzeitpflege und auch die Kinder- und Jugendklinik. Nachdem sie sich in verschiedenen Bereichen ausprobiert hatte, kam ihr recht schnell der Gedanke, sich in der Kinderkrankenpflege zu spezialisieren. Kinder zu unterstützen, ihnen während ihres Aufenthaltes im Krankenhaus beizustehen und sie bei ihrem Genesungsprozess zu begleiten waren alles Aspekte, die sie sich für ihren Berufsneuanfang gut vorstellen konnte. „Außerdem bin selbst Mutter eines Sohnes – die Arbeit mit Kindern passt einfach sehr gut zu mir.“
Nun hat Jasmin Knittig gerade ihre Zwischenprüfung abgelegt. Nach mittlerweile zwei Jahren in der Ausbildung kann sie festhalten, dass sich je nach Pflegeeinrichtung die Patienten und der Umgang mit ihnen sehr voneinander unterscheiden: „Mit Kindern müssen Pflegekräfte sehr viel einfühlsamer umgehen, da junge Patienten in den meisten Fällen wesentlich mehr Angst haben als erwachsene Patienten“, erklärt die Auszubildende. „Es ist auch oftmals so, dass wir nicht nur die Kinder alleine behandeln, sondern wir müssen uns auch sehr um ihre emotionalen Eltern kümmern.“
Eine Ausbildung war für Jasmin Knittig nach zwei Berufsabschlüssen kein neues Thema mehr, der große Altersunterschied zu den anderen Auszubildenden hingegen schon: “Vor Beginn der Ausbildung habe ich mich gefragt, wie es wohl sein wird, mit 40 Jahren eine Ausbildung zusammen mit vielen jüngeren Menschen zu machen.“ Heute kann sie sagen: die Sorgen waren komplett unbegründet. Was Jasmin Knittig besonders gefällt, ist wie locker die jüngeren Menschen miteinander und auch mit Älteren umgehen. „Ich bin gut aufgenommen worden und habe meine eigene Gruppe, mit der ich mich zusammen über die Ausbildung austausche und auch zusammen lerne.“ Die Hernerin ist nicht die einzige Person, die die Ausbildung zur Pflegefachkraft absolviert und bereits früher einen anderen Ausbildungsberuf erlernt hat. Auch frühere Rettungssanitäter oder Ergotherapeuten absolvieren mit ihr zusammen die Ausbildung. Erneut mit Prüfungen und dem Lernen für Prüfungen konfrontiert zu werden, war für sie nicht so ganz leicht. „Ich habe mich reingefuchst. Man muss sich auf jeden Fall regelmäßig zuhause noch einmal hinsetzen und lernen. Ich für meinen Teil habe aber einen besonders hohen Anspruch an mich selbst, wenn es ums Lernen geht, und ich nehme die Ausbildung ernst.“
Während ihrer Ausbildung werden die angehenden Pflegefachkräfte aber auch gut von der St. Elisabeth Gruppe unterstützt. „Am Campus wird sich wirklich Zeit für uns Auszubildende genommen und auf unsere Bedürfnisse geachtet. Auszubildende können in viele verschiedene Fachbereiche eintauchen, das Leben und Arbeiten in der St. Elisabeth Gruppe kennenlernen und sich so eine gute Entscheidungsgrundlage für den späteren Wunscheinsatzort nach der Ausbildung schaffen,“ so die angehende Pflegefachkraft. Wer sich für Krankenpflege interessiert, sollte auf jeden Fall Empathie und Geduld mitbringen. Patient ist nicht gleich Patient. Manche Patienten leben in ihrer ganz eigenen Welt und denken als letztes daran, wie sich die Pflegekraft fühlt. „Man muss bereit sein, sich auf die Patienten einzulassen, und auch ein gewisses Maß an Flexibilität und Interesse an der Medizin mitbringen.“
Das Ende ihrer Ausbildung ist für Jasmin Knittig nun schon in Sicht und sie hat sich bereits Gedanken gemacht, wie es für sie nach der Ausbildung weiter gehen soll: „Ich möchte später gerne selbst als Praxisanleiterin Auszubildende betreuen. Ich habe bereits in meiner Zeit als Friseurin im Prüfungsausschuss für Auszubildende gesessen und diese Facette meiner Arbeit hat mir viel Spaß gemacht.“ Ihr Ziel: Wissen an neue Auszubildende weitergeben, damit die St. Elisabeth Gruppe in Zukunft auch weiterhin neue, fähige Pflegekräfte in ihren Reihen begrüßen kann. Auch eine Weiterbildung zur Intensivschwester bei Kindern oder zur Wundmanagerin kann sie sich vorstellen. Viele Möglichkeiten stehen offen, aber eines ist für sie sicher: „Ich möchte auf jeden Fall im Bereich Pflege bleiben und kann mir nicht vorstellen noch einmal in meinen alten Beruf zurückzugehen.“