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Pflegefachassistenz hilft dem Patient
Pflegefachassistenz - Ausbildung

Pflege zwischen Krieg und Sicherheit – Verschiedene Perspektiven der Pflege

Mohamad Khalouta kennt die Herausforderung, als Pflegekraft in Kriegsgebieten gearbeitet zu haben. Heute ist er in einem deutschen Krankenhaus unter alltäglichen Bedingungen tätig und erlebt einen völlig anderen Arbeitsalltag.  Der 27-Jährige stammt ursprünglich aus Aleppo in Syrien und lebt seit neun Jahren in Deutschland. Seit Dezember 2018 arbeitet er als Pflegehelfer in der St. Elisabeth Gruppe. Aktuell bereitet er sich auf die Prüfung zum Pflegefachassistenten vor.

Arbeitsalltag im Kriegsgebiet

„Schon in Syrien wollte ich Menschen helfen und den Körper verstehen“, berichtet Mohamad Khalouta. Seine Pflegeausbildung begann er in Aleppo, musste sie jedoch nach zwei Jahren aufgrund des Krieges abbrechen. Trotzdem arbeitete er weiter in der Pflege. „Ich wollte eigentlich Medizin studieren“, erzählt der Vater eines zweijährigen Sohnes. Der Krieg machte diesen Traum für den Moment jedoch unmöglich. Obwohl er seine Pflegeausbildung in Aleppo nicht abschließen konnte, kümmerte er sich im Krieg um die Verletzten. So erlernte er Fähigkeiten, welche Pflegekräfte im Arbeitsalltag in Deutschland in der Regel nicht ausführen.

 „Wir haben Verbände gewechselt, Wunden genäht – sogar Spritzen gesetzt und Katheter gelegt“, erinnert sich der Pflegehelfer.

Angehender Pflegefachassistent bei der Übergabe

Die Dienstübergabe ist ein mündlicher Informationsaustausch zwischen den Mitarbeitern der verschiedenen Schichten, bei dem relevante Details zur Pflege und Versorgung der Patienten mitgeteilt werden.

Arbeitsalltag im deutschen Krankenhaus

Seit er in Deutschland lebt, musste der Familienvater viele Hürden meistern. Die Anerkennung seiner bisherigen Berufserfahrung und seines Wissens war schwierig: „Meine Dokumente aus Syrien waren nur Kopien, das hat vieles kompliziert gemacht.“  Um Hürden zu umgehen absolvierte Mohamad Khalouta zunächst einen Kurs als Pflegehelfer. Nun befindet er sich in den Prüfungen zum Pflegefachassistenten und möchte in Zukunft gerne die dreijährige generalistische Pflegeausbildung absolvieren.

Im Gegensatz zu seiner pflegerischen Tätigkeit während des Krieges ist sein Arbeitsalltag im St. Anna Hospital Herne heute fest strukturiert. Der 27-jährige arbeitet im Schichtdienst und beginnt den Tag oft mit der Übergabe und der Verteilung der Aufgaben. „Ich messe dann beispielsweise den Blutdruck oder unterstütze Patienten bei ihren alltäglichen Aufgaben, wie der Grundpflege. Meine Erfahrungen aus Syrien sind mir dabei eine große Hilfe.“ Seine neuen Aufgaben erfordern Flexibilität und gute Teamarbeit. Die Anforderungen im deutschen Krankenhaus sind anders als in Aleppo, was beispielsweise die Grundpflege angeht. „Es hilft mir, dass die Kollegen meiner Station mich unterstützen und ich immer jemanden fragen kann.“

Pflegefachassistent hilf dem Patient

Mohamad Khalouta hilft dem Patienten beim Aufstehen.

Pflege zwischen Routine und Notfall – Unterschiede zwischen Syrien und Deutschland

Die Arbeit im Kriegsgebiet hat den gebürtigen Syrer stark geprägt. „In Aleppo mussten wir schnell entscheiden und Patienten eigenständig behandeln“, erklärt er. Während die Grundpflege in Syrien oft von Angehörigen übernommen wird, kümmern sich hier in Deutschland Pflegekräfte intensiv um die Patienten. Dies entlaste nicht nur die Familienangehörigen, sagt er. Es ermögliche dem kontaktfreudigen Pflegehelfer auch, den Kontakt zu den Patienten zu intensivieren und mehr über deren Gesundheitszustand zu lernen. Die persönlichen Gespräche geben nicht nur den Patienten Sicherheit, sie sind eine der Lieblingsaufgaben für den 27-jährigen in seiner Tätigkeit.

Pflegefachassistent misst den Blutdruck

Das Blutdruckmessen ermittelt den Druck des Blutes in den Arterien, um die Herzgesundheit zu überwachen. Ein zu hoher oder niedriger Blutdruck kann auf gesundheitliche Probleme hinweisen.

Viele Fachbereiche und Weiterbildungsmöglichkeiten in der St. Elisabeth Gruppe

Für Mohamad Khalouta ist klar, dass sein beruflicher Weg in der Pflege noch nicht abgeschlossen ist. „Ich möchte gern die dreijährige Pflegeausbildung machen“, sagt er. „So kann ich noch mehr Verantwortung übernehmen und auf meine Erfahrungen aus Syrien aufbauen“, erzählt der Familienvater abschließend. Für die St. Elisabeth Gruppe und explizit das St. Anna Hospital als Arbeitgeber entschied sich der Pflegehelfer aufgrund der vielen Fachbereiche und diversen Weiterbildungsmöglichkeiten. Auch die Empfehlung von Bekannten war hier ein wichtiger Faktor, warum er sich für diesen Weg entschied.

Sein Werdegang zeigt, wie unterschiedlich die Pflege in verschiedenen Teilen der Welt aussehen kann – und wie wertvoll es ist, durch vielfältige Erfahrungen neue Kompetenzen zu gewinnen und im Berufsfeld weiter wachsen zu können.

Pflegefachassistent lernt für die Prüfung

Mohamad Khalouta lernt für sein Examen.

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