Wenn doch nur diese Prüfungsangst nicht wäre… Nervosität hatte Patricia Killing einen Strich durch das Examen gemacht. Nach der missglückten Examensprüfung stand sie im Jahre 2004 ohne Abschluss da. Die angehende Pflegefachassistentin wollte sich jedoch nicht mit ihrem Ergebnis zufriedengeben und fand trotzdem ihren Weg in die Pflege. Heute, im Oktober 2024, steht Patricia Killing Jahre später wieder kurz vor ihrem mündlichen Examen. Der Weg dahin anders als bei vielen ihrer Kollegen. Wie gelingt der Weg zum Berufsabschluss als Pflegefachassistenz? – Patricia Killing hat es vorgemacht.
„Meine Mutter hat damals schon immer gesagt, dass ich ein Kind war, das direkt losgerannt ist, wenn irgendjemand ein Pflaster gebraucht hat“, lacht Patricia Killing, Pflegehilfskraft im St. Anna Hospital Herne, als sie davon erzählt, wie sie sich damals für die Pflege entschieden hatte. „Seit ich denken kann wollte ich im Krankenhaus arbeiten.“
Nach einem Praktikum in einer orthopädischen Praxis entschied sich Patricia Killing im Jahre 2004 für eine Ausbildung zur Gesundheit- und Krankenpflegerin in der St. Elisabeth Gruppe. Nach drei Jahren stand sie schließlich vor ihrer Examensprüfung – kurz davor, als ausgelernte Kraft in ihrem Beruf durchzustarten. Doch es kam anders: „Ich habe die Prüfung nicht bestanden, weil ich war einfach zu nervös war. Wegen meiner Prüfungsangst bin ich zweimal durch das mündliche Examen gefallen und dann ohne Berufsabschluss aus der St. Elisabeth Gruppe ausgeschieden“, erzählt Patricia Killing.
Wie geht es jetzt weiter? Diese Frage musste sich Patricia Killing nun stellen. Raus aus der Pflege? Keine Chance! Die gebürtige Wanne-Eickelerin wollte unbedingt in der Pflege bleiben. Obwohl sie keinen staatlich anerkannten Berufsabschluss hatte, fand sie eine andere Möglichkeit, um ihrer Leidenschaft nachzugehen: Über einen Pflegehilfskraftschein fand Patricia Killing eine Stelle bei einem ambulanten Pflegedienst als Altenpflegehelferin.
Ihre Aufgaben dort gefielen ihr sehr, aber die positiven Erfahrungen ihrer Ausbildung in der St. Elisabeth Gruppe ließen sie nie ganz los. Sie wollte zurück in ihre altes Arbeitsumfeld – daher hielt Patricia Killing ihre Augen und Ohren offen. Schließlich meldete sich Patricia Killing‘s beste Freundin bei ihr. Diese Freundin war schon während der ersten Ausbildung eine enge Ansprechpartnerin auf der Station für Patricia Killing gewesen. Von ihrer guten Freundin bekam die Hernerin den entscheidenden Tipp: die St. Elisabeth Gruppe war auf der Suche nach Pflegehelfern! Patricia Killing bewarb sich – und sie bekam den Job.
Im Jahre 2019 war die ehemalige Auszubildende endlich an ihre ehemalige Wirkungsstätte zurückgekehrt und fühlte sich dort sehr wohl: „Wir arbeiten zusammen, aber wir sind hier auch eine große Familie! Alle helfen sich gegenseitig und das Prinzip Fördern und Fordern wird hier wirklich gelebt. Wir versuchen einfach das Beste aus uns und aus dem Gegenüber herauszuholen – deswegen arbeite ich sehr gerne bei der St. Elisabeth Gruppe“.
Hand in Hand arbeitet die angehende Pflegefachassistenz Patricia Killing mit den examinierten Pflegekräften zusammen und unterstützt dabei die Patienten auf der Station in ihrem Alltag.
Wie eine dritte Hand unterstützt Patricia Killing seit ihrem Wiedereintritt tatkräftig ihre examinierten Kolleginnen und Kollegen: „Pflegekräfte wissen die Arbeit von Hilfskräften und Pflegefachassistenten wertzuschätzen. Sie wissen sehr genau, was sie an uns haben.“, erzählt Patricia Killing mit einem Schmunzeln. Die 40-Jährige hilft ihren Patienten im alltäglichen Leben – von Hilfestellung bei der Nahrungsaufnahme über Unterstützung bei der Körperpflege bis hin zur Hilfe beim Aufstehen, zum Beispiel beim Gang ins Bad. Außerdem kontrolliert sie regelmäßig die Vitalzeichen ihrer Patienten und sorgt für Ordnung auf der Station. Auch in einer besonderen Rolle übernimmt Patricia Killing Verantwortung: „Ich bin auf meiner Station als Hygienebeauftragte auch Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um das Thema Krankenhaushygiene. Ich lerne die neuen Auszubildenden an und zeige ihnen, wo sie besonders aufmerksam sein müssen.“
Das Thema Hygiene ist gerade im Krankenhaus besonders wichtig – als Hygienebeauftragte ist Patricia Killing auf ihrer Station Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um die Krankenhaushygiene.
Arbeit in der Pflege bedeutet Arbeit mit Menschen – und neue Erfahrungen jeden Tag. Gleichzeitig mit vielen verschiedenen Menschen umgehen zu lernen und sich individuell auf jeden einzelnen Patienten einzustellen – das geht nur mit Herz. „Zur Arbeit auf Station gehört für mich nicht nur, in verschiedene Fachbereiche zu blicken, sondern auch in das Seelenleben der Menschen, um die ich mich kümmere“, so Patricia Killing. Viele Patienten, die auf der Station von Patricia Killing liegen, haben mit ihrer ersten Diagnose zu kämpfen. Viele davon sind Krebspatienten oder befinden sich in Palliativpflege. „Manche Patienten werden mit ihrer Diagnose alleine gelassen, weil sie keine Angehörigen haben. Ich suche aktiv mit diesen Menschen das Gespräch und versuche, sie auf andere Gedanken zu bringen.“ Sogar ihre mittlerweile 93-Jährige Kindergärtnerin traf Patricia Killing auf ihrer Station wieder. „Sie hat mich sofort erkannt, ich habe aber etwas gebraucht“, lacht die Hernerin.
Patricia Killing möchte ihren Patienten auf Station jederzeit das Gefühl geben, dass sie mit ihren Sorgen und Nöten auf sie zukommen können.
Im vergangenen Jahr holte ihre Vergangenheit die Pflegehilfskraft wieder ein und stellte sie erneut vor eine Herausforderung. Aufgrund neuer Vorgaben der Landesregierung benötigt sie ab Anfang 2025 mindestens den Abschluss als Pflegefachassistentin, um auf der Station pflegerisch zu arbeiten. Patricia Killing informierte sich im Internet über ihre Möglichkeiten, ihr Examen zur Pflegefachassistenz nachzuholen. Das Ergebnis: Eine externe Prüfung war die zweite Chance, die sie brauchte. Um die externe Kursprüfung abzulegen, brauchte sie genug Praxiserfahrung in einer Pflegeeinrichtung – check! Außerdem musste Patricia Killing ihre Theoriekenntnisse wiederauffrischen. Hierzu wandte sie sich an die Pflegeschule der St. Elisabeth Gruppe.
Nachdem sie ihre Situation geschildert hatte, zögerte ihr Arbeitgeber nicht lange: Um die angehende Pflegefachassistentin und andere Personen in ähnlichen Situationen bei der Prüfungsvorbereitung zu unterstützen, rief die Pflegeschule einen Prüfungsvorbereitungskurs ins Leben. Da Patricia Killing zur gleichen Zeit auch in Vollzeit arbeitete, unterschied sich ihre Prüfungsvorbereitung von der der anderen Auszubildenden. Bereits seit Juli dieses Jahres absolvierte Patricia Killing alle zwei Wochen einen Tag Theorieunterricht. An jedem Theorietag bekam sie bestimmte Aufgaben, die sie bis zum nächsten Termin vorbereiten sollte. Aus ihrem abwechslungsreichen Arbeitsalltag konnte sie darüber hinaus sehr viele Erfahrung mitnehmen, um für die Prüfung und für ihren späteren Berufsalltag gut vorbereitet zu sein.
Vor wenigen Wochen erst hat Patricia Killing ihre theoretische Prüfung abgelegt. In der Woche vor der Prüfung bereitete sich die Hernerin zusammen mit den anderen Auszubildenden in einer Woche Theorieunterricht vor. Jetzt, nach der theoretischen Prüfung, geht es weiter Schlag auf Schlag: Im November des Jahres 2024 folgen die mündliche und dann die praktische Prüfung. Von Prüfungsangst ist dieses Mal jedoch keine Spur. Patricia Killing ist zuversichtlich: Ab dem 01.01.2025 ändert sich sehr viel und eigentlich aber auch gar nicht so viel. Patricia Killing unterstützt weiter tatkräftig ihre Patienten und Kollegen – doch im neuen Jahr darf sie sich dann offiziell Pflegefachassistentin nennen. Auch für die Zeit nach ihrer Prüfung hat die Wanne-Eickelerin schon einen Plan: „Ich könnte mir vorstellen, eine Weiterbildung im Bereich Palliativ Care zu machen. Bei der St. Elisabeth Gruppe möchte ich in jedem Fall bleiben – in meinem Team fühle ich mich einfach sehr wohl!“
Interessiert? Offene Ausbildungsangebote finden Sie auf dem Jobportal der St. Elisabeth Gruppe oder bewerben Sie sich initiativ bei der Personalabteilung!