Für die Logopädie begeistert sich Yasmin Schwering bereits während der Schulzeit. Nach dem Abitur steht für sie fest: Sie möchte Logopädin werden. Sie entscheidet sich jedoch zunächst gegen die Ausbildung und beginnt ein Lehramtsstudium. Wie sie doch noch zu ihrem Traumberuf kam, erzählt die Logopädie-Auszubildende im Interview.
„Ich habe das Lehramtstudium für Sonderpädagogik mit dem Bachelorabschluss beendet und mich dann gegen den Beruf entschieden. Die Arbeit mit den Kindern hat mit zwar sehr gut gefallen, die Rahmbedingungen in der Schule haben mir jedoch nicht zugesagt“, erinnert sich die heute 28-Jährige. Durch eine Bekannte aus ihrer Theatergruppe wurde sie dann nochmal auf ihren ursprünglichen Berufswunsch Logopädin aufmerksam. „Sie hat mir erzählt, dass sie die Ausbildung als Logopädin in der St. Elisabeth Gruppe macht und mir die Ausbildung empfohlen.“ Yasmin Schwering hätte auch Logopädie studieren können, hat sich aber für die Ausbildung entschieden. Denn während ihres vorherigen Studiums hatte sie viel Eigenverantwortung und sich dadurch häufig allein gelassen gefühlt.
Als sie sich für die Ausbildung als Logopädin in der St. Elisabeth Gruppe entscheidet, steht sie bereits auf eigenen Beinen. Daher kam nur eine Ausbildung, die vergütet wird, für die gebürtige Gelsenkirchenerin in Frage. „In der St. Elisabeth Gruppe erhalte ich ein Ausbildungsgehalt, das war ein wichtiger Faktor für meine Entscheidung.“
Die enge Betreuung durch die Lehrkräfte gefällt Yasmin Schwering besonders gut an der Ausbildung zur Logopädin in der St. Elisabeth Gruppe.
Seit Oktober 2022 ist sie nun angehende Logopädin in der St. Elisabeth Gruppe. Der theoretische Unterricht findet am Campus statt, die praktischen Einsätze in den Einrichtungen der St. Elisabeth Gruppe und bei externen Kooperationspartnern. Im Laufe der dreijährigen Ausbildung erlernen die angehenden Logopäden so vielseitiges theoretisches und praktisches Wissen.
Auf dem Lehrplan steht z. B. die kindliche Sprachentwicklung. Dazu zählen unter anderem Aussprachestörungen wie z. B. Sigmatismus (umgangssprachlich bekannt als Lispeln), Wortschatzprobleme oder Schwierigkeiten mit der Grammatik. In der Ausbildung können die Auszubildenden bereits selbst in die Rolle einer Logopädin schlüpfen und unter Anleitung durch die Lehrkräfte eigene Therapien durchführen. „Jede Auszubildende hat ein Kind als Patienten zugeteilt bekommen und durfte die Therapie planen, durchführen und auch reflektieren“, berichtet Yasmin Schwering. „Die Arbeit mit Kindern gefällt mir besonders gut. Ich finde es sehr schön, dass man in der Logopädie eins zu eins einen anderen Menschen betreut und nicht wie z. B. als Lehrerin in der Schule mit einer großen Gruppe arbeitet. So kann ich sehr gut auf jeden einzelnen Patienten eingehen.“ Während ihres ersten Praxiseinsatzes in einer logopädischen Praxis hatte die 28-Jährige dann erneut Gelegenheit das gelernte Wissen selbst anzuwenden und zu festigen.
Doch in der Logopädie werden nicht nur Kinder behandelt – auch Erwachsene können logopädischen Förderbedarf haben. Dazu zählen beispielsweise neurologische Patienten, die nach einem Schlaganfall eine Schluckstörung entwickelt haben oder Patienten, die unter einer Redeflussstörung leiden wie z. B. dem Stottern. „Stottern kann zwar nicht geheilt werden, aber es ist möglich, den Umgang mit dem Stottern zu trainieren“, berichtet die angehende Logopädin.
Während der Ausbildung können die Auszubildenden bereits selbst in die Rolle einer Logopädin schlüpfen und unter Anleitung durch die Lehrkräfte eigene Therapien durchführen. Dazu steht am Campus ein Supervisionsraum zur Verfügung. Dabei handelt es sich um zwei Räume, die durch eine Wand mit einem Spiegel (ähnlich wie bei einem Verhörraum getrennt) sind. So hat die Lehrkraft die Möglichkeit, die Therapie aus dem angrenzenden Raum zu beobachten.
„Wer sich für die Ausbildung in der Logopädie interessiert, sollte gerne mit Menschen zusammenarbeiten, aufgeschlossen und offen für Neues sein. Es ist aber auch wichtig mit Herausforderungen umgehen und sich emotional abgrenzen können, da wir auch mit Patienten in Kontakt kommen, die schwere Schicksale erlitten haben wie z. B. Patienten mit einem Schlaganfall“, erzählt Yasmin Schwering. Genauso wichtig ist ein gutes Verständnis für die deutsche Sprache, denn die Ausbildung fußt auf theoretischen Inhalten aus Grammatik und Sprachwissenschaft.
Bereits während der theoretischen Ausbildung am Campus werden die Auszubildenden auf ihre Praxiseinsätze vorbereitet. Hier führt die Auszubildende Yasmin Schwering führt am Campus eine Stimmtherapie durch.
„Während der Ausbildung muss ich deutlich mehr lernen als ich erwartet hätte. In dieser Hinsicht unterscheidet sich die Ausbildung nicht von meinem vorherigen Studium“, berichtet Yasmin Schwering. „Ein großer Unterschied ist die enge Betreuung durch die Lehrkräfte, die einem immer zur Seite stehen“, freut sich die Wahl-Essenerin.
„Mir ist durch die Ausbildung bewusst geworden, dass man nicht unbedingt studieren muss, nur weil man das Abitur gemacht hat. Mit einer Ausbildung kann man sich genauso gut qualifizieren.“ Allen, die sich noch nicht sicher sind, in welche berufliche Richtung es mal gehen soll, gibt die angehende Logopädin mit auf den Weg: „Ich finde, man sollte auf sein Bauchgefühl hören.“ Denn so hat sie sich schließlich ihren Berufswunsch, Logopädin zu werden, erfüllt.
Klingt spannend? Die Ausbildung als Logopäde/Logopädin startet 2024 erneut zum 01. Oktober. Bewerbungen sind über unser Jobportal möglich.